Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 180/06

Exilerfahrungen DDR-BRD

Themen:

• Deutsche Vereinigung
• Schulpartnerschaft
• Zusammenleben, Migration, Minderheiten

Im Mittelpunkt dieses Projekts steht die Situation von Exilanten. Es geht um Zeitzeugen aus Hamburg, die aus der DDR ausgereist oder geflohen sind bzw. ausgewiesen wurden. Die Arbeit der Schülerinnen und Schüler der Klasse 10d und der beteiligten Lehrerin des Gymnasiums Heidberg ist eingebettet in eine Ausschreibung der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung zum Thema "Exil". Sechs Schulen aus Hamburg arbeiten an diesem Projekt und setzten jeweils eigene inhaltliche Schwerpunkte. Ziel der Heidberger Projektgruppe ist es, durch szenische Einspielungen auf der Grundlage von Zeitzeugeninterviews ein Theaterstück zu erarbeiten, das Nähe und Unmittelbarkeit zu den damaligen Geschehnissen vermittelt. Die Jugendlichen üben sich dazu in der Interviewführung, informieren sich zunächst gründlich über die historischen Hintergründe bspw. durch Experten wie den Landesbeauftragten für die Aufarbeitung der Unterlagen der Staatssicherheit in Mecklenburg-Vorpommern. Daran anschliessend führen sie Interviews durch und erfahren von hochbelastenden lebensbiographischen Erlebnissen ihrer Gesprächspartner. Die beispielhaft darin vorgetragene Erfahrung, Freunden nicht mehr vertrauen zu können, Veranstaltungen nicht besuchen zu dürfen und in der Folge davon seine Meinung nicht mehr frei zu äussern, wirken auf die Jugendlichen bedrückend und erschütternd zugleich. Diese Projekterfahrungen stärken aber auch den Wunsch, selbstverantwortlich mit diesem Themenfeld umzugehen.Mit dieser Haltung geht es an die Theaterarbeit: Zuerst werden Szenen aus dem Leben der Interviewpartner ausgewählt und in eine Abfolge gebracht. Hierbei profitieren die Jugendlichen von der Zusammenarbeit mit einer Schauspielerin. In der Schule selbst, aber auch in der Zusammenarbeit mit der Körber-Stiftung, hat das Projektergebnis bereits Wirkungen zeigen können und öffentliche Resonanz gegen das Vergessen eines so wichtigen Themas deutsch-deutscher Geschichte gefunden. (SB)