Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 209/05

Hilfsprojekt für die Berta Kucera Schule in Sibenica

Themen:

• Internationale Hilfe
• Krieg/Frieden
• Schulpartnerschaft

In guter Tradition und versierter Kontinuität gestalten 29 Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Stellingen mit ihren beiden Klassentutoren ein weiteres Hilfsprojekt für die Berta Kucera Schule in Sibenica in der bosnischen Herzegowina. Die zwei vorweg gegangenen Hilfsprojekt-Reisen wurden in früheren Ausschreibungen bereits vorgelegt. Dieses Unternehmen der Begegnung und der tätigen Unterstützung wird in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Corveystrasse und dem Gymnasium Alstertal durchgeführt und bringt schliesslich eine Delegation von 16 Menschen mit zwei Kleinbussen und einem LKW auf eine Strecke von insgesamt über 5.000 Kilometer. Was wurde getan? Mit grossem Einsatz, viel Zeit und Energie haben die Schüler in Hamburg Hilfsgüter von Sponsoren erschlossen – Kleidung, Ausrüstung, Mittel zum Aufbau eines Sportplatzes und rund 50 neuwertige Computer, die eine Delegation und Schülerbeteiligung im Sommer 2005 in die Gemeinde Sibenica bringen will. Die Reise wird von einer NDR-Journalistin begleitet, die während der gesamten Zeit Interviews, Reiseberichte und Features zum Thema über den Hamburger Sender gehen lässt. Die Hilfsfahrt, die zielgerichtet und mit besonderen Hilfs- und Aufbauprojekten die Arbeit der beiden vorausgehenden Touren weiterführen will, entwickelt sich allerdings zu einem belastenden, ja dramatischen Erlebnis, das den beteiligten Erwachsenen, vor allem aber auch den Jugendlichen die Vielschichtigkeit der neuen Staaten und Gesellschaften des post-jugoslawischen Balkans an einem Beispiel eindringlich vor Augen führt. Nebst der Überwindung zahlreicher bürokratischer Hindernisse ist es vor allem die durch Korruption gesteuerte Einflussnahme auf die Güterverteilung vor Ort, die bedrängende, ja gewalthaltige Erfahrungen bis zum Diebstahl und zur Bedrohung zur Folge hat. Bewunderungswürdig ist die differenzierende Einsicht und Handlungskraft der Projektgruppe vor Ort, der es gelingt, die Güter sicherzustellen und in einer anderen Gemeinde als Hilfsangebote zur Geltung zu bringen. Aussergewöhnlich ist auch die Bereitschaft, die gesamte politische und wirtschaftliche Lage und Perspektivarmut der Region zu erkennen, die das grosse Übel dieser Länder hervorbringt: die schwierige wirtschaftliche Situation und die grenzenlose Korruption. Bewunderungswürdig ist auch die Bereitschaft, trotz oder auch gerade wegen dieser Erfahrung weiterhin Projekte in dieser Region anzustossen und durchzuführen sowie die Sorgfalt und die aufklärerische Vielschichtigkeit, die in den einzelnen Dokumentationsteilen sichtbar wird (WB).