Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 9/05

Miteinander-Füreinander-Curriculum

Themen:

• Schule, Schulleben
• Zusammenleben, Migration, Minderheiten

Für die Teilnahme am Wettbewerb Demokratisch Handeln hat die Schule aus dem umfangreichen Schulprogramm das Konzept zur Gewaltprävention hervorgehoben. Ziel ist es nicht nur, „Massnahmen bei auffälligen Schülern zu ergreifen, sondern präventiv Gruppenprozesse so zu steuern, dass die Schülerschaft ein Verhaltensrepertoire entwickelt, mit dem sich Konflikte vermeiden und lösen lassen“. Das Konzept vereint klasseninterne Angebote – das sog. Miteinander-Curriculum – und klassenübergreifende und stadtteilbezogene Initiativen – das Füreinander-Curriculum.Im Rahmen des Miteinander-Curriculums wird in den Klassenstufen 5 und 6 das Unterrichtsprogramm „Soziales Lernen“ nach Christina Grossmann angeboten. Ziel ist die Förderung sozialer Kompetenzen und das Zusammenwachsen der neuen Klassen. Ein weiteres Angebot ist das „Zivilcourage-Projekt“: Jeweils im November nehmen die Fünftklässler an einem dreitägigem Workshop teil, in dem das Selbstwertgefühl der Schülerinnen und Schüler nach der Auslesephase am Ende der vierten Klasse gesteigert werden soll. In allen fünften und sechsten Klassen findet ausserdem wöchentlich der „Klassenrat“ statt, in dem nach festen Regeln Befindlichkeiten ausgetauscht, Konflikte besprochen und nach Lösungen gesucht wird. In der Klassenstufe 8 geht es vor allem darum, dass die Jugendlichen sich selbst und ihre Stärken und Schwächen kennen lernen. In einem dreitägigen „Assessment-Center“ können sie diese erkennen, gemeinsam mit externen Moderatoren Interessenschwerpunkte und Stärken herausarbeiten und in Zusammenhang mit Berufswahlbemühungen bringen. Im Rahmen des Füreinander-Curriculums steht in den verschiedensten schulformübergreifenden Kursen demokratisches Handeln im Mittelpunkt, beispielsweise gestalten Schüler im „Schüler-für-Schüler-Kurs“ ab der siebten Klasse aktiv den Schulalltag mit (z.B. Planung und Durchführung von Veranstaltungen, Gestaltung des Jahrbuches); im „Streitschlichter-Programm“ lernen Schüler ab der achten Klassenstufe, wie sie als Mediatoren zur Entschärfung bzw. Lösung von Konflikten beitragen können; Mädchen ab der siebten Klasse können im Kurs „Leben mit Kindern“ mit Hilfe einer computergesteuerten Puppe „erleben“, wie sich der Alltag mit einem Säugling gestaltet; im Kurs „Praktische Ethik – Soziale Assistenz“ arbeiten Schüler ab der neunten Klasse ein halbes Jahr lang mindestens zwei Stunden in der Woche in sozialen Einrichtungen des Stadtteils; im Kurs „Bachpatenschaft“ gestalten die Schüler die seit 1996 vertraglich festgelegte Patenschaft über ein nahe gelegenes Regenwasser-Rückhaltebecken. „Durch die aktive Einbindung der Schule in Stadtteilaktivitäten wird den Schülerinnen und Schülern die Schule als Zentrum in ihrem Wohnviertel vermittelt und vorgelebt, dass sie und ihre Schule integrativer Bestandteil ihres Wohnbezirkes sind.“ Ausserdem wirkt die Schule durch die Einrichtung des schulformübergreifenden Wahlpflichtkurssystems einer Stigmatisierung und Desintegration der Hauptschüler entgegen. (AK)