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Demokratisch Handeln - Projekt 43/05

Arbeit mit Kindern früher und heute


Themen:

  • Geschichte, Lokalgeschichte, NS-Geschichte etc.
  • Jugend

Die fünfte Klasse des Gymnasiums Heidberg in Hamburg hat sich anlässlich des Geschichtswettbewerbs „Sich regen bringt Segen? Arbeit in der Geschichte“ die Frage gestellt, ob Kinder der fünften Klasse heute mehr arbeiten müssen als früher.Die Idee zu dieser Untersuchung resultiert aus zwei Überlegungen: Zum einen handelt es sich bei dieser Klasse um eine so genannte Sportklasse; in ihr befinden sich überdurchschnittlich viele Schülerinnen und Schüler, die Fussball-, Basketball- oder Schwimmtraining haben. Zum anderen ist diese Klasse der erste Jahrgang, der von der Schulzeitverkürzung vom neunjährigen hin zum achtjährigen Gymnasium betroffen ist. Die Schüler wollen wissen, ob das mehr Arbeit bedeutet. Zu Beginn definieren sie, was als Arbeit zählt: Schule, Training, Hausaufgaben, im Haushalt helfen, Jobs etc. Auffällig ist die Unterscheidung zwischen Arbeit, die Spass macht und Arbeit, die man ungern tut. Um adäquate Vergleiche zwischen den Arbeitszeiten von früher und heute ziehen zu können, führen sie Interviews mit Angehörigen verschiedener Altersgruppen durch, unter anderem mit Schülern der neunten Klasse, die noch nicht von der Schulzeitverkürzung betroffen sind, und Schülern ihrer Parallelklasse, die keine Sportklasse ist. Die Auswertung ergibt, dass Fünftklässler vor rund fünfzig Jahren am meisten arbeiten mussten - neben der Schule vor allem im Haushalt. Sie stellen fest, dass sie in der fünften Klasse trotz der Schulzeitverkürzung nicht mehr Zeitaufwand für die Schule betreiben müssen als ältere Schüler im gleichen Alter. Und sie bemerken beim Vergleich mit der Parallelklasse, dass diese nicht das Gefühl hat, von ihren Aktivitäten weniger in Anspruch genommen zu werden als sie selbst. Die Schüler konstatieren, dass Arbeit dann belastet, wenn sie ungern getan wird. Obwohl sie selbst aufgrund ihres Sporttrainings zum Teil mehr als fünfzig Stunden pro Woche mit Aktivitäten ausserhalb ihrer Freizeit verbringen, fühlen sie sich nicht gestresster als Schüler, bei denen diese besondere Belastung wegfällt. Den Grund für dieses Phänomen sehen sie darin, dass sie ihre Arbeit – insbesondere das Training – gern ausführen.Während der Untersuchung arbeiten die Schüler konzentriert und möglichst eigenständig. Das Führen der Interviews erfordert Geschicklichkeit und fördert das Selbstvertrauen. Das Fazit ist überraschend – trotz objektiv längerer Arbeitszeit empfinden die Kinder nicht mehr Stress, da die Arbeit Spass macht. Die Zeitschrift GEOline berichtet über das Geschichtsprojekt. (MW)

Kontaktdaten:

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Gymnasium Heidberg
Fritz-Schumacher-Allee 200
22417 Hamburg

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