Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 83/05

Afrika

Themen:

• Internationale Hilfe

Das Gymnasium Corveystrasse in Hamburg bietet den Schülerinnen und Schülern der elften Klasse seit einigen Jahren die Möglichkeit zur Teilnahme an verschiedenen Projekten. Bereits zum dritten Mal wird innerhalb dieses Rahmens das Projekt „Afrika“ von einer Vielzahl von Schülern mit grosser Begeisterung angenommen.Das Projekt hat den Status eines regulären Unterrichtsfaches, jedoch bestimmen die Jugendlichen eigenständig die inhaltlichen Schwerpunkte, die sie ihrem Lernen in Gruppenarbeit setzen wollen. So haben sie etwa die Wahl zwischen Themen wie afrikanischem Essen, Kindersoldaten, der Frauenbeschneidung und anderen. Neben der Gruppenarbeit beschäftigen sich jeweils zwei Schüler mit Afrika-spezifischen Themen in der aktuellen Presse, die sie ihren Mitschülern vorstellen. Ausserdem liest die Klasse gemeinsam das Buch „Okonkwo oder Das Alte stürzt“ von Chinua Achebe. Die Schüler lesen darüber hinaus eigenständig ein Buch ihrer Wahl, das sich mit dem afrikanischen Kontinent auseinander setzt, welches sie ebenfalls ihren Mitschülern vorstellen. Während des Lernprozesses entsteht die Idee, Spenden zu sammeln, um Projekte wie etwa die Deutsche Welthungerhilfe zu unterstützen. Die Schüler engagieren sich zu diesem Zweck - auch ausserhalb der Schule -, zum Beispiel indem sie bei der Vorbereitung des Gottesdienstes zum Volkstrauertag helfen oder beim Weihnachtsbasar gegen Spenden afrikanische Speisen anbieten. Im vergangenen Jahr sind auf diese Weise 1.000 Euro zusammen gekommen; für dieses Jahr ist die Übernahme einer Patenschaft für ein afrikanisches Kind geplant. Die Teilnehmer des Projektes „Afrika“ eignen sich durch die eigenständige und aktive Auseinandersetzung mit den Besonderheiten eines weitgehend unvertrauten Kontinents nicht nur neues Wissen, sondern darüber hinaus auch die Fähigkeit eines differenzierten und mehrdimensionalen Blickes auf die Welt an. Das Projekt bleibt dabei nicht bei der einseitigen Betrachtung stehen, die dem Kontinent und den auf ihm lebenden Menschen von aussen eine mitleidige und abschätzige Sichtweise aufdrückt. (MW)