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Demokratisch Handeln - Projekt 130/04

Musik-Theater-Projekt "POOL"


Themen:

  • Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater
  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten

"POOL" ist ein Musiktheater-Projekt, das sich über ein Jahr (Mai 2003 bis Mai 2004) erstreckt hat und 15 Oberstufenschülerinnen und -schüler der beiden Hamburger Gymnasien Grootmohr und Rahlstedt zusammengebracht hat. Diese haben gemeinsam mit einer Sängerin, dem renommierten Komponisten Hans-Joachim Hespos und rund 150 Schülern der Jahrgänge 5 bis 10 das Musiktheater erarbeitet und auf der Hamburger Kampnagel-Bühne öffentlich präsentiert. POOL nimmt jedes teilnehmende Kind im Rahmen von dessen eigenen Möglichkeiten und Vorlieben auf, setzt also zunächst keine musikalische Kompetenzen voraus.Ausgehend vom Begriffsfeld "Pool" sind zunächst von einer Kerngruppe gemeinsam mit dem Komponisten Hespos Kurzszenen erarbeitet worden, die mit der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen korrespondieren. "Mensch – Stadt – Spiel" ist, ausgehend von einem Gedichtfragment Detlev von Liliencrons "In einer grossen Stadt", schliesslich das Thema des abendfüllenden Programms: Pflastermalerei, Menschen, Stadtfacetten, Stadtbewegungen und Kinder-Strassenlieder sind beispielhaft für die Titel einzelner Teilkonzepte dieses Musikkunstwerkes. Diese Teilkonzepte und -elemente werden in Blick auf ihre musikalische Gestaltung und Inszenierung im regulären Unterricht weiterentwickelt. Kleingruppen werden gebildet und das Wechselspiel von Musik und Szene – ausgehend von den dort vorhandenen bzw. zu erreichenden musikalischen Kompetenzen – ausdifferenziert. Identifikation der Spieler mit dem Gespielten, emotionales Engagement und auch Spiellust sollen zu einer intensiven Wirkung und Darstellung beitragen, vor allem aber zeigen, dass in der Kunst und besonders der Musik das "Ich" und das "Wir", der Einzelne und sein soziales Umfeld aktiv zur Geltung kommen und nicht nur rezeptiv und passiv verbleiben müssen. Das gesamte Projekt wird von der Kerngruppe darüber hinaus organisatorisch und in Blick auf die Dokumentation begleitet. Den auf Demokratie, Mündigkeit und Miteinander zielenden Gehalt des Projektes sehen die Verantwortlichen zum einen im Bereich der Förderung und Prägung wichtiger Persönlichkeitseigenschaften (Konzentrations- und Leistungsvermögen, Sozialverhalten). Vor allem aber in der Ausprägung "demokratischer Handlungskompetenz" durch Teilkompetenzen wie: differenziertes Zuhören, gestaltetes Sprechen, bewusst wahrgenommene und eingesetzte Körpersprache sowie durch das Wechselspiel von der Ausprägung einer eigenen kulturellen Identität mit der Bereitschaft, interkulturelle Vielfalt verantwortlich wahrzunehmen. Darüber hinaus wird die gesellschaftliche Bedeutung der Aufgabe von Kunst und Musik für Kommunikation und Kritik in der Demokratie sichtbar sowie die erfolgreiche Kooperation zwischen Schülerschaft und Elternschaft, die Kultivierung partnerschaftlicher Zusammenarbeit, die Förderung von Leistungsbereitschaft durch die Forderung der Leistungsfähigkeit: "Menschliche Anerkennung hängt nicht von dem ab, wie man sich präsentiert, sondern davon wer man ist", schreibt – diese grundlegend für demokratische Verhältnisse bedeutsame Einsicht bündelnd – einer der Schüler aus der Projekt-Kerngruppe in der Dokumentation. (WB)

Kontaktdaten:

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Gymnasium Rahlstedt
Scharbeutzer Strasse 36
22147 Hamburg

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