Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 7/03

Hilfsprojekt für die Berta Kucera Schule in Bosnien-Herzegowina

Themen:

• Krieg/Frieden
• Internationale Hilfe

Ivona und Samir, zwei bosnische Kinder, besuchen die Klasse 5c der Gesamtschule Stellingen. Durch den Krieg aus ihrer Heimat vertrieben, leben sie zurzeit in Deutschland. Zum Jahreswechsel 2002/2003 ist Samir zu Besuch in seinem Heimatdorf Sibenica und filmt dabei mit einer Videokamera Szenen aus dem Alltagsleben der Bevölkerung, besonders zur Situation der Kinder. Trotz umfangreicher internationaler Aufbauhilfe sind Zerstörung und Verwüstung noch allgegenwärtig, Mangel herrscht in allen Bereichen, besonders auch in den Schulen. Nicht messbar und durch materielle Hilfe nicht zu lindern dagegen: die Leiden der Menschen. So leben allein im knapp 1.000 Einwohner zählenden Sibenica 30 Kriegswaisen.Wieder in Hamburg, zeigt Samir den Film in seiner Schule. Rasch entschliessen sich seine Mitschüler und Lehrer, ein Hilfsprojekt speziell für bosnische Schulen ins Leben zu rufen. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5c erfahren dabei von vielen Seiten Unterstützung. Sie sammeln Spenden, informieren innerhalb der Schule, aber bei verschiedenen Anlässen auch ausserhalb, in ihrem Stadtteil. Sie verfassen einen Spendenaufruf, mit dem sie sich an die Hamburger Bevölkerung wenden. Ein Spendenlauf der gesamten Schule bringt schon allein eine beachtliche Geldsumme für Sibenica.Seinen vorläufigen Höhepunkt findet das Projekt im Juli 2003 bei der einwöchigen Bosnienreise eines Hilfskonvois. Unterstützt von ehrenamtlichen Helfern des THW Bergedorf reisen drei Lehrer und eine Lehrerin mit technischen Ausrüstungsgegenständen, mit Lehr- und Lernmaterial, Schulmobiliar, Kleidung und Spielzeug nach Sibenica. Nicht ohne auch enttäuschende Erfahrungen machen zu müssen – wiederholt hat die Gruppe unterwegs bürokratische Hürden zu nehmen, begegnet sie menschlichen Unzulänglichkeiten -, trifft sie schliesslich in der Dorfschule Sibenica ein. Dort lösen die Hilfsgüter riesige Freude aus, und die Einwohner danken mit ihrer herzlichen Gastfreundschaft.Das Hilfsprojekt wird seitdem kontinuierlich fortgesetzt und durch Einbeziehung immer neuer Firmen und Institutionen ständig erweitert. Der nächste Hilfstransport ist für die Sommerferien 2004 geplant. (MP)