Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 195/02

Die Familie Goldberg aus Harburg 1933-1945

Themen:

• Geschichte, Lokalgeschichte, NS-Geschichte etc.

Bei diesem Projekt handelt es sich um den Beitrag einer Hamburger Gymnasiastin zum Schülerwettbewerb um den Bertini-Preis 2002 und zum lokalen Teil der Wanderausstellung "Kirche, Christen, Juden in Nordelbien 1933-1945" in der St. Pauluskirche in Harburg (vom 10. November bis zum 8. Dezember 2002).Auf ca. 80 Seiten stellt eine Schülerin die Geschichte jüdischer Bürger von Harburg dar, von den frühneuzeitlichen Anfängen des Harburger Judentums bis hin zum Holocaust. Im Mittelpunkt steht die Erinnerung an drei Opfer des Holocaust - drei Mitglieder der Familie Goldberg. Die an wissenschaftlichen Massstäben ausgerichtete Dokumentation des Schicksals von Harburger Juden ist zwar Teil einer Ausstellung und auch ein Beitrag zu einem der Erinnerung an den NS-Terror gewidmeten Wettbewerb, zugleich aber die Bemühung einer Gymnasiastin, sich in einem konkreten und lokal nachvollziehbaren Fall die NS-Judenverfolgung und den Holocaust zu erschliessen. Sicher handelt es sich bei diesem Projekt um einen tiefgehenden individuellen Lernprozess, der sich nicht in Dokumenten- und Literaturanalyse erschöpft. Den historischen Recherchen voraus gingen hier die beispielhafte Arbeit von Mitschülern zu einem ähnlichen Thema, die Anregungen eines Geschichtslehrers sowie dessen intensive Begleitung der Arbeit an einem Text über die Harburger Juden und die Verfolgung und Ermordung von drei Mitgliedern der Familie Goldberg durch die Nationalsozialisten. Ebenso ist die Erinnerungsarbeit und Spurensuche der Schülerin von der Begegnung mit Holocaust-Überlebenden geprägt. Sie hat Mitglieder der Familie Goldberg treffen können und ist von diesen in ihrer Arbeit bestärkt und gefördert worden. Das Projekt unterstellt sich einem Satz der "Harburger Erklärung", die ehemalige jüdische Einwohner Harburgs 1990 unterzeichnet haben: "Wer vergisst, ist verurteilt, das Geschehene erneut zu erleben." (LW)