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Demokratisch Handeln - Projekt 157/02

Gestaltung einer Gedenkwand in der St. Lukas Kirche


Themen:

  • Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater
  • Geschichte, Lokalgeschichte, NS-Geschichte etc.

Das Projekt "Wandrelief" hat sich die Bewahrung des Andenkens der zivilen Opfer des Nationalsozialismus zum Ziel gesetzt. Am Projekt beteiligen sich acht Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrer des Gymnasiums Alstertal aus Hamburg-Fuhlsbüttel sowie einige Gemeindemitglieder. Die Projektteilnehmer gestalten Reliefkacheln mit verschiedenen Motiven, die Bezug auf die Stadtteilgeschichte und aktuelle rechtsradikale Tendenzen nehmen.Die mit den grossformatigen, rechteckigen Kacheln gestaltete Gedächtniswand findet ihren Platz in der Sakristei der örtlichen St. Lukas-Kirche, die bereits über eine Gedächtniskapelle für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten verfügt. Nun beschliesst die Kirchgemeinde, auch den zivilen Opfern eine Gedenkwand einzurichten. Sie nimmt Kontakt zum Gymnasium auf. Unter der Leitung ihres Kunstlehrers und des Schulleiters engagieren sich acht Schülerinnen und Schüler. Sie erarbeiten Vorschläge für die Gestaltung der Wand. Dabei setzen sie sich intensiv mit dem Nationalsozialismus, besonders in ihrer Heimatstadt auseinander, befragen einen ehemaligen Zwangsarbeiter, sichten Archivmaterial und forschen über Widerstandsarbeit. Ihre Gestaltungsvorschläge machen sie der Gemeinde zugänglich, ihr Projekt erhält den Bertini-Preis. Die Arbeitsgruppe stellt auch die Reliefkacheln her. Diese zeigen Motive aus dem Alltag ziviler Opfer des Nationalsozialismus, Szenen aus dem Gefangenenlager Fuhlsbüttel, Häuser ehemaliger jüdischer Mitbürger oder den Eingang des Konzentrationslagers Fuhlsbüttel als Leidenssymbol. Die Geschichte aller Motive erläutert eine Arbeitsmappe, die ebenfalls der Gemeinde zugänglich gemacht und von den Projektteilnehmern erarbeitet wird.In ihrer künstlerischen Auseinandersetzung erforschen die Jugendlichen die Geschichte ihres Stadtteils, sie setzen sich darin mit den Auswirkungen der Nazizeit auf einzelne Menschen auseinander und machen politische Willkür auf einer persönlichen Ebene erfahr- und nachvollziehbar. Sie leisten ihren Beitrag zur Aufarbeitung dieses historischen Kapitels ihrer Umgebung. Die Gemeinde weiht die Gedächtnistafel am 27. Januar 2002, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, ein. (KB)

Kontaktdaten:

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Alstertal Gymnasium
Erdkampsweg 89
22335 Hamburg

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