Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 99/01

Was heisst hier fremd?

Themen:

• Zusammenleben, Migration, Minderheiten
• Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater

Das Projekt des Hamburger Gymnasiums in der Corveystrasse setzt sich mit der Problematik der Ausländerfeindlichkeit auseinander. In verschiedenen Aktionen diskutieren die Schüler das Fremde in der eigenen Gesellschaft und den Umgang damit.Die Teilnehmer starten eine Umfrage unter Bewohnern verschiedener Hamburger Stadtteile und befragen sie zu Themen wie doppelte Staatsbürgerschaft, Ansichten über Europa, Einflüsse anderer Länder und kulturelle Unterschiede. Dabei stellt sich heraus, dass den USA ein Einfluss auf Konsumverhalten und Sprache, jedoch nicht auf kultureller Ebene zugestanden wird, während die Türkei vor allem mit der Unterdrückung der Frauen in Verbindung gebracht wird. Des weiteren veranstalten die Schülerinnen und Schüler während des Schuljahres Diskussionsabende und Filmvorführungen zum Thema Fremdenfeindlichkeit. Ein selbst gedrehter Film über den Koreakrieg gewinnt einen Preis des grössten Hamburger Jugendwettbewerbs "thinkUp". Eine andere Schülergruppe beschäftigt sich mit den "Ent-Fremdeten" in unserer Gesellschaft - den Obdachlosen. Sie sprechen mit Mitarbeitern der Zeitung "Hinzt und Kunzt" und mit ehemaligen Obdachlosen. Im Juli münden alle Aktivitäten in einen Projekttag, den vor allem zwei Schülerinnen initiieren und organisieren. Die Lehrer unterstützen die Schüler dabei. In einem Kunstprojekt setzen einige Schüler ihre Vorstellung von rassistischer Gewalt visuell um. Theaterpädagogen, Psychologen, Kunstsachverständige und ein Rapper bieten Workshops für Schüler der 8. Klassen an. Die älteren Teilnehmer erarbeiten eine Ausstellung und Wandzeitungen zum Thema Fremdenfeindlichkeit. In verschiedenen Projekten, die alle von der Initiative und Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler leben, setzen sich die Hamburger Gymnasiasten mit dem Problem der Fremdenfeindlichkeit und allgemein mit dem Fremden in unserer Gesellschaft auseinander. Dabei zeigen sie Engagement im sozialen, künstlerischen und organisatorischen Bereich. Gerade vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse gewinnen die Bemühungen der Schüler besondere Bedeutung, tragen sie doch zu einer horizonterweiternden Auseinandersetzung mit anderen Kulturen bei. (KB)