Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 57/98

"Streitschlichterausbildung"

Themen:

• Zusammenleben, Migration, Minderheiten
• Schule, Schulleben

Von zwei Beratungslehrerinnen der Gesamtschule Eidelstedt wird eine Ausbildung als Streitschlichter für Schüler initiiert. Der Anlass ist ein Konflikt zwischen zwei Schülern, der zum Schluss in eine Schlägerei ausartete. Nach Ansicht von Mitschülern wäre dieser Konflikt nicht so eskaliert, wenn Berater zur Verfügung gestanden hätten. Der Schülerrat wendet sich daraufhin an den Beratungsdienst mit dem Vorschlag, Streitschlichter auszubilden. Von den Beratungslehrerinnen wird daraufhin ein Ausbildungskonzept auf der Grundlage der Transaktionsanalyse erstellt, das ähnliche Erfahrungen aus den USA und Bielefeld berücksichtigt. Die Auswahlkriterien für die künftigen Schlichter werden bestimmt und deren Wirkungsbereiche abgegrenzt. Anlässlich eines Informationstreffs mit den Klassenlehrern der Jahrgangsstufe 8/9 und auf einem rege besuchten Treffen mit interessierten Eltern werden die Ziele dieser Streitschlichterausbildung erläutert. Diese 25 Stunden umfassende Ausbildung zielt auf das Aneignen von Gesprächstechniken, das bewusste Reflektieren von Konfliktsituationen, den Ablauf von Streitschlichtungsgesprächen bis zum Abschluss eines Schlichtungsvertrages. Die ausgebildeten Streitschlichter erhalten zum Abschluss ein Streitschlichtungszertifikat, organisieren sich zu viert in Teams und stellen ihr Angebot zur Streitschlichtung in den Klassen vor. Der besondere Wert dieses Projekts ist darin zu sehen, dass die Schüler die Lösung ihrer Konflikte selbst anstreben, sich dabei für die Wahrnehmung und Reflexion solcher Situationen sensibilisieren und bewusst einen konfliktfreieren Umgang miteinander anstreben. Seitens der Streitschlichter sind noch keine Erfahrungen dokumentiert, da sie erst seit dem Sommer 1998 im Einsatz sind. (WW)