Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 55/98

"Ein HHA-Bus macht Schule"

Themen:

• Zusammenleben, Migration, Minderheiten
• Kommune, lokales Umfeld

Die Hamburger Verkehrsbetriebe HHA überlegen, wie sie gegen "Graffiti und Vandalismus in Bussen und Bahnen" vorgehen können und planen eine Unterrichtseinheit unter diesem Titel, um sie den Hamburger Schulen anzubieten. Die Gesamtschule Grellkamp in Hamburg- Langenhorn ist die erste Schule, die dieses Angebot annimmt und die HHA-Lehrer in alle Klassen der Schule einlädt. Als Dank bietet die HHA der Schule an, einen Linienbus selbst zu bemalen, der u.a. auch als Werbeträger für die Schule genutzt werden kann. Im Rahmen des Kunstunterrichtes werden von den Schülern Entwürfe erarbeitet. Eine Jury (Lehrer/Schüler/HHA) entscheidet sich schliesslich für den Entwurf eines Schülers der 9. Klasse. An einem Tag der offenen Tür der HHA bemalen 40 Schüler, Lehrer und Eltern den Bus an einem Maiwochenende 1997. Er wird für zwei Jahre als "Grelli-Bus" - "Grelli´s" nennen sich die Schüler selbst - im Hamburger Linienverkehr eingesetzt. An einem Aktionstag gegen Gewalt und Vandalismus nehmen die Jugendlichen an einer zentralen Veranstaltung am Jungfernstieg teil. Die Beziehungen zu vielen Busfahrern verbessern sich. So findet sich auch ein Busfahrer, der eine Woche Urlaub nimmt und mit diesem Grelli-Bus mit einer Gruppe von Schülern und Lehrern nach Schweden fährt. Mit dieser Fahrt nach Virserum im Smaland wird ein Schüleraustausch gestartet. Die Schüler wohnen in Familien, entwickeln ihre englischen Sprachkenntnisse und lernen Schweden und dessen Kultur kennen. Im nächsten Jahr soll die Fahrt wiederholt werden. Geplant ist, mit einem noch weissen Bus nach Schweden zu fahren, die schwedische Partnerschule den Bus bemalen zu lassen und diesen dann als Werbeträger für die deutsch-schwedische Freundschaft im Hamburger Linienverkehr einzusetzen. Die Idee, einen Linienbus als Werbeträger einer Schule und für europäische Partnerschaft sowie zugleich als Symbol gegen Vandalismus einzusetzen ist durchaus originell. Die Beteiligung der Schüler an dem Projekt ist gross. Die innerschulische Auseinandersetzung um Vandalismus wird allerdings kaum thematisiert. Ein konkretes politisches Projekt ist erst für den kommenden Austausch geplant. Die lokale Presse in Hamburg-Langenhorn und in Virserum berichten über die Aktionen. (HS)