Ein Förderprogramm für Jugend und Schule
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Anja, Andreas, Ali und Annette spielen in einer Band. sie machen "Multikulti-Pop" - so nennen sie das jedenfalls selbst. Anja singt. Nicht immer trifft sie den Ton optimal - aber Hauptsache, es macht Spaß! Anja hat auch sonst eher eine große Klappe. "Mir liegt das herz eben auf der Zunge", sagt sie, wenn man sie darauf anspricht.
"Und das hat manchmal Rhythmus-Störungen", spottet Ali. Er spielt Saz. Das ist ein Instrument, das sehr verbreitet in der Türkei, in Neukölln und in Kreuzberg ist. Eine Art Laute. Er spielt richtig gut. Er hat den Beat im Blut. Ali hat's mit der Religion. Er betet fünf Mal am Tag. Sein Gott heißt "Allah". Er ist Deutscher Denn er ist hier geboren. Und er hat einen deutschen Pass.
Annette findet Muslime eigentlich doof. Vor allem die BMO's - die Black Moving Objects - die tief verschleierten Frauen in Schwarz. Aber Ali findet sie O.K. "Ich mag Dich", sagt sie zu ihm, und knufft ihm in die Seite. "Denn was Du machst, das machst Du richtig gut. Und Du gehörst zu uns - zur Band". Und - ergänzt sie - "Du bist wertvoll, weil Du anders bist. Und was Neues reinbringst. Nicht immer nur Vierviertel-Takt". Apropos Takt. Für den Beat ist Annette zuständig, die treibende Kraft. Sie ist die, die fragt: "Was braucht Ihr, um richtig loszurocken?" Sie ist die, die alle anfeuert: "Wir schaffen das".
Andreas ist der ruhende Pol in der Band. Er spielt Bass. Stoisch. egal, was passiert - er denkt sich: "Ich weiß schon, was richtig ist. Ich kann mich auf mein Gefühl verlassen". Den muss man nicht überzeugen. Er macht mit, was die anderen entscheiden - wenn es für ihn stimmig ist. "Jeder ist anders", denkt er manchmal und zuckt mit den Schultern. Aber "zusammen sind wir richtig gut".
Und das sehen auch die anderen so: wenn sie zusammen auf der Bühne stehen, geht ein Raunen durch das Publikum: "Was die zusammen hinkriegen - voll steil!"