Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 123/96

Stadtteilprojekt East Side Story

Themen:

• Zusammenleben, Migration, Minderheiten
• Kommune, lokales Umfeld

Die East-Side-Story ist ein stadtteil bezogenes Musik-Theater-Projekt. Im Mittelpunkt des Musicals steht der Stadtteil Osterholz- Tenever, auch "Klein Manhattan" genannt, in dem die beteiligten Schulen liegen. Tenever, das ist ein Demonstrativbauvorhaben in Bremen, wo in 20stöckigen Wohnblocks mehr als 13.000 Menschen aus 60 Nationen leben. Zum Lebensumfeld der Jugendlichen beider Schulen gehören Erfahrungen von eingeschränkten Lebensmöglichkeiten und spannungsgeladenem sozialen Nebeneinander der Menschen, die hier wohnen. Die Suche nach Gruppenidentität und Abgrenzung gegen vermeintliche Feinde -diese Idee der West-Side-Story trifft auch ein Lebensgefühl der Jugendlichen und inspiriert sie zu ihrer East -Side-Story. Zu den ersten Treffen finden sich nicht nur Jugendliche schulischer Einrichtungen ein; das Interesse an einführenden Workshops erfasst auch andere Mädchen und Jungen im Stadtteil. Um einen realen Einblick in das Leben in Tenever zu gewinnen, werden Gespräche mit der Polizei, Sozialarbeitern und den Bewohnern vereinbart. Helfer werden angeworben. So unterstützen professionelle Musiker und der Chor des Schulzentrums die musikalischen Einlagen, aber auch ehemalige Schüler die licht- undtontechnischen Arbeiten. Erste Aufführungen finden positive Resonanz. Eine Auszeichnung erhält die Gruppe durch die Einladung zum Internationalen Jugendtheaterfestival "Explosive" im Bremer Kulturzentrum. Dort begegnen die Mitwirkenden Jugendlichen aus Polen, der USA und Belgien. Das Projekt insgesamt hat den Versuch unternommen, einen Stadtteil als sozialen Brennpunkt zum Thema zu machen. Dabei ging es darum, sich selbst in eigener Sprache mitzuteilen und damit den Versuch zu Kommunikation und Verständigung wenigstens zu suchen.