Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 204/18

Musiktherapie – Projekt PEGASUS "Ich spiele, was ich nicht sagen kann“

Der Verein PEGASUS Bremen e.V. unterstützt das Projekt "Ich spiele, was ich nicht sagen kann" der Bremer Krebsgesellschaft e.V., das Kinder und Jugendliche krebskranker Eltern oder Geschwister musiktherapeutisch begleitet. Der ehrenamtlich arbeitende Verein unterstützt das Projekt ideell und finanziell, um den betroffenen Familien zu ermöglichen, Kontakt untereinander herzustellen, sich gegenseitig Mut zu machen und sich gegenseitig zu stärken. Möglichst frühzeitig sollen die Kinder aller Altersstufen emotionale Unterstützung erfahren und die traumatischen Belastungen und Erfahrungen verarbeiten. Der Verein PEGASUS versteht sich als ein niederschwelliges und kostenfreies Präventionsangebot für Kinder und Jugendliche mit erkrankten Familienangehörigen, bevor sich bei ihnen durch die familiäre Belastung behandlungsbedürftige Symptome entwickeln. Einmal in der Woche oder vierzehntägig treffen sich die Kinder und Jugendlichen in altershomogenen Gruppen zum Spielen, Musizieren oder um sich altersgerecht Information über die Erkrankung und ihre Behandlungen der Angehörigen zu informieren. Der Verein arbeitet mit kreativen nonverbalen Mitteln, beispielsweise dem Musiktherapieprojekt "Ich spiele, was ich nicht sagen kann", das die Sozialpädagogin Marina Schürmann koordiniert, und das von Musiktherapeutin Julia Rettig ausgeführt wird. In acht altershomogenen Gruppen zu je sechs Kindern musizieren die Vier- bis Achtzehnjährigen gemeinsam. Dabei soll durch Klänge das seelische Befinden ausgedrückt werden, das mit Worten möglicherweise nicht zum Ausdruck gebracht werden kann. Dabei können Gefühle ausgelebt und Konflikte symbolisch ausgetragen werden mittels dem zwischengeschalteten Medium Klang. Das gemeinsame Musikmachen fördert die Beziehungsgestaltung und Selbstorganisation. Es soll die Lebensqualität, das Selbstbewusstsein, Krisenbewältigung, das Sozialverhalten, Solidarität und den sprachlichen Ausdruck der Kinder und Jugendlichen verbessern und fördern. Auch für Kinder aus anderen Sprach- und Kulturkreisen bietet sich der spielerische Umgang mit Instrumenten an. Durch den musiktherapeutischen Ansatz sind die Grundvoraussetzungen geschaffen, damit die Kinder lernen, auch in ihrem späteren Leben in emotionalen Krisensituationen demokratisch zu handeln, Eigeninitiative zu entwickeln und sich für Menschen in Notlagen einzusetzen. Die in der Musiktherapie gewonnenen Erfahrungen, Kenntnisse, Fähigkeiten und Einsichten unterstützen und fördern somit eine demokratische Grundhaltung. (SW)