Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 101/17

Geschichtswerkstatt

Themen:

• NS-Geschichte
• Geschichte, Lokalgeschichte, etc.

Seit einem Jahr gibt es die Geschichtswerkstatt Bremen, eine Gruppe bestehend aus Schülerinnen der Oberschule am Leibnizplatz. Die sechs Mädchen besuchen die Klasse 13 und tauschen sich regelmäßig über historische Themen aus. Insbesondere beschäftigen sich die jungen Historikerinnen mit der Vergangenheit Bremens in der NS-Zeit und den damit verbundenen Gräueltaten, die Nationalsozialisten in Bremen an sowjetischen Kriegsgefangenen des Russlandfeldzugs verübt haben. Auf die historische Spur des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers in der Duckwitzstraße 69 Bremen-Grolland kommt die Schülergruppe, als eine öffentliche Debatte darüber entbrennt, ob die Errichtung eines Bordells an besagtem Platz untersagt werden sollte. Diese brisante Tatsache bewegt die sechs Schülerinnen dazu, selbstständig Nachforschungen anzustellen. Es geht ihnen seitdem nicht nur um Informationen bezüglich des ehemaligen Lagers. Vielmehr geht es ihnen um die generelle Frage: "Wie gehen wir in Bremen mit unserer Vergangenheit um und wie wollen bzw. sollten wir es tun?" Die Forschungsarbeiten der Geschichtswerkstatt Bremen umfassen folgende Vorhaben: Einerseits soll Wissen über jedweden Betrieb des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers geschöpft und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Andererseits sollen sowohl die Täter- als auch die Opfergeschichten beleuchtet werden – mit all ihren Entwicklungen, Motiven, Logiken und Unlogiken. Tatsächlich schafft es das junge Team, mittels Recherchearbeiten im Staatsarchiv Bremen und Feldforschung vor Ort in Grolland die Existenz des Lagers zu beweisen. Mit der Presse, die auf die Schülerinnen aufmerksam geworden ist, im Rücken, ist es dem Team seither gelungen, weitere Unterstützer, etwa den Journalisten Gerwin Möller, hinter sich zu versammeln. Die Forschungsergebnisse werden im Rahmen der Nacht der Jugend im Bremer Rathaus präsentiert.