Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 236/16

Stadtteiloper goes America

Themen:

• Zusammenleben, Migration, Minderheiten
• Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater

In dem Projekt "Stadtteiloper goes America" bearbeiten Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Bremen Ost jahrgangsübergreifend das Thema "Flucht und Migration" mit dem Länderschwerpunkt USA. Durch die Zusammenarbeit der Gesamtschule mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und dem "Zukunftslabor – eine Initiative der Kammerphilharmonie Bremen" entsteht das Projekt der Stadtteiloper mit dem Ziel, durch ästhetische Bildung neue Perspektiven zu vermitteln. Dabei steht die individuelle Entfaltung der Schülerpotentiale durch Musik und Darstellendes Spiel im Mittelpunkt. Das Projekt startet im Herbst 2016 und dauert bis zur Aufführung 2017 an. Dabei steht für Bremens größte Gesamtschule der Entwicklungsprozess des Stücks im Vordergrund. Die Oper erzählt die Migrationsgeschichte einer deutsch-jüdischen Familie der 1930-er Jahre, die über Bremerhaven nach New York flieht. Die vier Kinder der Familie stehen im Fokus der Handlung. Ein Sohn wird von einem Schleuser, bezahlt vom gesamten Ersparten der Mutter, in die USA gebracht. Von dort aus holt er nach einigen Jahren seine Eltern und seine Schwester nach. Der jüngste Bruder darf aufgrund einer körperlichen Behinderung nicht einreisen. Die Schwester ist letztendlich diejenige, die sich ohne Unterstützung durch ihre Eltern darum kümmert, dass der jüngste Bruder nach New York kommen kann. Die Bremer Schule hat einen hohen Schüleranteil aus sozial benachteiligten Familien, und über die Hälfte der Lernenden haben einen Migrationshintergrund. Aufgrund dieser Heterogenität arbeitet das Kollegium binnendifferenziert und sieht in der Stadtteiloper ein geeignetes Mittel zum interdisziplinären Lernen und zur kulturellen Beteiligung. Diversität als alltäglich zu erleben, bedeutet für die Schule auch, sich im Sinne der künstlerisch-musikalischen Schulausrichtung einer gesellschaftlichen Polarisierung entgegenzustellen. Gemeinsam mit der Philharmonie und einem Netzwerk aus Stadtteilprojekten, Gemeinden, Kindergärten und Schulen sollen Vorurteile und Ängste, die mit dem Thema "Flucht und Migration" einhergehen, begegnet werden. Durch die praktische Umsetzung des Themas in Form einer Oper wird den Beteiligten nicht nur die Chance gegeben, eigene Potentiale zu erkennen, Selbstwirksamkeitserfahrungen zu machen und fachübergreifend methodisches wie fachliches Wissen zu gewinnen, sondern auch Erfolg durch eine Aufführung zu erfahren. (MBu)