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Demokratisch Handeln - Projekt 253/15

"Wir mischen uns ein – mit Vorschlägen gegen die Armut von jungen Menschen"


Themen:

  • Armut, Obdachlosigkeit
  • Arbeit, Arbeitslosigkeit
  • Gesellschaft, Sozialforschung

Bereits im Schuljahr 2014/15 engagieren sich Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse der Gesamtschule Ost in Bremen für eine höhere Wahlbeteiligung junger Menschen. Mit acht Abgeordneten der Bremischen Bürgerschaft, die unter 35 Jahre alt waren, wetten die Jugendlichen, dass die Beteiligung der 16- bis 20-Jährigen bei der Bürgerschaftswahl im Mai 2015 höher sein würde, als die der 21- bis 35-Jährigen. Sie gewinnen die Wette und werden durch die positive Resonanz ermutigt, sich weiterhin für die Erhöhung der Wahlbeteiligung einzusetzen. Sie erarbeiteten den Vorschlag, dass Erstwählerinnen und Erstwähler in Zukunft bereits eine Woche vor dem Wahltermin in der Schule ihre Stimme abgeben können und auch Eltern sowie Anwohnende diese Möglichkeit gegeben werden sollte.Ein für sie ebenfalls wichtiges Thema ist die Ausbildungsplatzgarantie. Hierfür setzen sie sich mit Statistiken zur Ausbildungssituation in Bremen der Agentur für Arbeit auseinander. Durch kritische Analysen zeigt sich den Schülerinnen und Schülern ein anderes Bild als das, dass laut Angaben der Agentur 96 Prozent aller Ausbildungssuchenden angemessen versorgt seien. Ihre Recherchen ergeben, dass dies wenig mit der Wirklichkeit zu tun hat. Neben dem Umstand, dass "versorgt" nicht bedeutet, dass die Jugendlichen einen Ausbildungsplatz haben, fallen in der Statistik auch Pendler weg sowie Jugendliche, die sich ohne die Hilfe der Arbeitsagentur um einen Platz gekümmert haben und auch Arbeitssuchende unter 25 Jahren. Vor allem aber werden zu den 96 Prozent auch jene gezählt, die Praktika o.ä. wahrnehmen, aber dennoch keinen Ausbildungsplatz haben. Ihre eigenen Recherchen und Berechnungen ergeben, dass lediglich 35 Prozent der Ausbildungssuchenden tatsächlich einen entsprechenden Platz haben.In einer Fernsehsendung konfrontieren die Beteiligten einen Vertreter der Handelskammer mit den Zahlen und lösen damit eine öffentliche Diskussion aus. Auch für dieses Problem entwickeln sie in einer nach den Sommerferien 2015 gegründeten AG einen Lösungsvorschlag: Sie fordern eine Abgabe für Betriebe, die keine Ausbildungsplätze stellen, damit staatlich subventionierte Ausbildungsplätze geschaffen werden können.In zwei Briefen wenden sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Ergebnissen und Vorschlägen an über 50 Politikerinnen und Politiker sowie Senatorinnen und Senatoren in Bremen. Sie erwirken u.a. eine kleine Anfrage der SPD zum Thema "Ausbildungsplatzgarantie" und der Grünen zum Thema "Wahlbeteiligung". Auch werden sie für November 2015 zur Zweiten Bremer Armutskonferenz eingeladen, um ihre Ergebnisse vorzustellen. Diese wird jedoch einen Tag vorher abgesagt und in den Februar 2016 verschoben. (HH)

Kontaktdaten:

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Gesamtschule Ost
Walliser Straße 125
28325 Bremen

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