Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 251/15

Phobia tanzt. Eine Revue für das Gedächtnis

Themen:

• Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater
• Schule, Schulleben
• Kommune, lokales Umfeld

Die Gesamtschule Ost in Bremen gehört zu einem der als "schwierig" bezeichneten Stadtteile Bremens. Ca. 50 Prozent der dort lernenden Schülerinnen und Schüler kommen aus Familien mit Migrationshintergrund. Auch die finanzielle Situation der Familien ist nah an der in Deutschland verorteten Armutsgrenze. Der Schule ist es daher ein besonderes Anliegen, die kommunikativen, sozialen und allgemeinbildenden Kompetenzen der Heranwachsenden zu stärken. Das Zusammenleben an der Schule ist durch Multikulturalität geprägt, in gemeinsam künstlerisch gestalteten Projekten soll sich dies widerspiegeln. Zu diesem Zweck finden sich verschiedene Arbeitsgruppen und Leistungskurse zusammen und erstellen ein Theaterstück. Es handelt sich um eine Adaption von Berthold Brechts "Furcht und Elend des dritten Reiches". Unter dem Titel "Phobia tanzt" haben die teilnehmenden Darstellerinnen und Darsteller ein episodenartiges Theaterstück entwickelt, das die Verbrechen und Gräueltaten des zweiten Weltkrieges thematisiert. Den Jugendlichen geht es bei der Durchführung ihres Projektes vor allem um das Erinnern und die Notwendigkeit das Vergessen aufzuhalten. Schnell begreifen die Zuschauer, dass in Anlehnung an das Brechtsche Theater vor allem die traurige Aktualität der Geschichte im Vordergrund steht. Das Publikum wird durch Musik, Ausdruckstanz und Schauspiel ermahnt, die Vergangenheit nicht zu verdrängen und daran erinnert, sich Ungerechtigkeit jederzeit geschlossen in den Weg zu stellen. Die im Unterricht erarbeiteten Inhalte der Arbeitsgruppen werden in Kostümen, Bühnenbild und Maske praktisch umgesetzt. Mit dem Stück erinnern die Beteiligten gemeinschaftlich, trotz unterschiedlicher kultureller Hintergründe, an die Opfer des Nationalsozialismus und setzen ein Zeichen für Toleranz und kulturelle Vielfalt. (JT)