Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 72/13

Peter und Paul auf Reisen

Themen:

• Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater
• Schule, Schulleben
• Kinderrechte, Kinderpartizipation

Alle Kinder, Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiter der Grundschule am Pulverberg beteiligen sich am Theaterprojekt "Peter und Paul auf Reisen". Das Theaterspiel ist fester Bestandteil des schulischen Lernens und im Fächerkanon der Schule verankert. Jährlich finden Theateraufführungen in der Schule, im Stadtteil und darüber hinaus statt. Die gesamte Schule organisiert seit 1992 im Rhythmus von vier Jahren ein grosses Theaterprojekt mit allen am Schulleben Beteiligten. Die Grundschule pflegt Partnerschaftsbeziehungen zu mehreren Schulen in verschiedenen europäischen Ländern, die vom gemeinsamen Theaterspielen geprägt sind.Die Theaterpädagogin der Schule schreibt das Drehbuch für das Stück. Hintergrund für das Projekt sind Themen, die manchen Kindern der Schule nicht fremd sind: Erfahrungen von Lieblosigkeit und Gefühlskälte, Aggressionen und Gewalt Kindern gegenüber, Armut, Verwahrlosung und sexueller Missbrauch. In vielen Familien wird bei Trennung der Partner um die Kinder gestritten. In dem Theaterstück macht Peter mit seinem Teddy Paul eine Traumreise, um dem Hin- und Hergerissenwerden von den Eltern zu entgehen. Die Theater- und Projektkonzeption stellt die Theaterpädagogin dem Kollegium, den Eltern und weiteren Interessierten drei Monate vor Beginn der Projektwoche vor. Sie führt eine Fortbildung durch und sucht Kooperationspartner. Zu Beginn werden die einzelnen Rollen und Szenen auf die Klassen verteilt, die eigenverantwortlich und selbstständig die gestellten Aufgaben bearbeiten. Dazu zählen Hören der Musik, Entwicklung von Bewegungsabläufen, Erarbeiten und Lernen von Texten und Choreografien. Jeder kann seine Ideen und Vorschläge einbringen. Eine Woche lang wird die Schule zur Theater- und Tanzwerkstatt. Drei Tage wird geprobt, gespielt, getanzt, gebastelt, genäht. Requisiten werden gebaut, es wird gesungen und musiziert. Am vierten Tag treffen sich alle Klassen in der Turnhalle und spielen ihre Szenen nacheinander unter Mitwirkung des "Quartetto con brio" der Bremer Philharmoniker. Zur Generalprobe am fünften Tag treffen sich alle kostümiert auf der Bühne des Theaters. Höhepunkt des Projektes ist der Premierentag. Auf der Bühne lernen viele Kinder erstmals das Gefühl des Lampenfiebers kennen. Der Applaus der Zuschauenden, Briefe von Eltern und Projektpartnern sowie Zeitungsmeldungen belegen den Erfolg der Aufführung und des Gesamtprojektes. Die Sparkasse Bremen zeichnet die Schule im Rahmen des Wettbewerbes "Bremen macht Helden" mit einem Geldpreis aus. In Auswertung der Projektarbeit entstehen Texte und Zeichnungen von den Kindern für die Schülerzeitung. Fotos von den Proben und der Aufführung werden zur Gestaltung eines Kalenders genutzt. Die DVD mit dem Theaterstück wird im Unterricht der ersten Klassen verwendet. (TT)