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Demokratisch Handeln - Projekt 27/10

Lernen und Arbeiten in dem ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen


Themen:

  • NS-Geschichte
  • Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater
  • Schulpartnerschaft

33 Auszubildende aus unterschiedlichen Ausbildungsberufen, vier Ausbilder bzw. ehemalige Lehrkräfte sowie fünf Lehrerinnen und Lehrer des Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum Hennigsdorf und des Schulzentrums Alwin-Lonke-Strasse Bremen führten dieses Projekt gemeinsam in der Zeit vom 5. bis 10. September 2010 durch. Sie knüpften damit an ein in den letzten 16 Jahren detailgenau und erfolgreich entfaltetes Konzept an. Ziel des Projektes ist es, die Berufsschüler (Gebäudereiniger, Maurer, Tischler, Maler, Strassenbauer und Hochbaufachleute) mittels der Verbindung von theorieorientiertem Lernen und praktischem Handeln an den Themenkreis "Nationalsozialismus früher und Rechtsextremismus heute" heranzuführen und sie dabei für Demokratie, Toleranz und Engagement zu sensibilisieren – und: Sie zugleich auch in der Abwehr rechtsextremer Verführungs- und Verhaltensmuster zu stärken. Das Projekt, das seit 1994 alljährlich federführend von dem Bremer Schulzentrum durchgeführt wird, war in diesem Jahr bereits zum 13. Mal mit der brandenburgischen Partnerschule geplant, ausgeführt und nachbereitet worden, um durch die Zusammenarbeit ost- und westdeutscher Auszubildender das Entdecken von Gemeinsamkeiten und das Verständnis für Unterschiede in den Lebenswelten zu fördern.Zahlreiche Arbeiten wurden von den Jugendlichen geleistet: Erhaltung und Sanierung von Fenstern und weiterem Holzwerk, Sanierung der Lageraussenmauer, professionelle Reinigung von Fenstern und Ausstellungsvitrinen, die Pflege und die Erneuerung von Teilen der Grünanlagen. Entsprechend gross war das erneut beeindruckende geldwerte Engagement der Jugendlichen. Ebenso beeindruckend waren die auf’s Erste zwar knappen Reflexionen aller beteiligten Jugendlichen, die die Dokumentation ausweist. In ihnen wird oft sehr direkt, bisweilen hilflos, aber immer geradlinig deutlich, wie unterschiedlich einerseits die (eher geringfügige) Wirkung von Vorinformation und andererseits der (eher nachhaltige) Eindruck der Gedenkstättenarbeit und der Zeitzeugengespräche waren. Es zeigte sich auch, dass die Jugendlichen eine realistische Einschätzung der Wirkungsreichweite des puren Gedenkstättenerhalts haben: Sie setzten sich für das Projekt ein, erlagen aber nicht der Illusion, das ein Gedenkstättenbesuch alleine gegen die mögliche rechte Verführung Jugendlicher ihrer Bezugsgruppe schützt. Umso markanter tritt das Tätigkeitsprofil dieses beispielgebenden Projektes hervor, dem man eine intensive wissenschaftliche Auswertung und Begleitung wünscht. So bilanzierten die Gebäudereiniger in ihrem Bericht: "Das Ungeheuerliche, was damals passiert ist, darf und kann nicht vergessen werden – deshalb versuchen wir zu erhalten, was uns immer mit Schrecken an eine grausame Zeit erinnern wird." Die positive Wirkung des Projektes kann kaum treffender veranschaulicht werden als in dieser Motivationsanalyse der Auszubildenden. (WB)

Kontaktdaten:

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Schulzentrum des Sekundarbereichs II an der Alwin-
Alwin-Lonke-Strasse 71
28719 Bremen

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