Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 258/09

Jung und Alt

Themen:

• Service-Learning
• Zusammenleben, Migration, Minderheiten

Barrieren zwischen den Generationen abbauen sowie gesellschaftlich und sozial Verantwortung zu übernehmen, sind nur einige Ziele des Projektes "Jung und Alt" der Gesamtschule Bremen-Mitte. Indem sie anderen Menschen ihre Zeit schenken, helfen sie. Zudem möchte das Projekt den jungen Menschen die Möglichkeit geben, in die Lebenswelt der älteren Mitbürger mit all ihren Nöten, Problemen, aber auch Freuden und Werten zu blicken. Über mehrere Monate hinweg verbringen Schülerinnen und Schüler wöchentlich zwei Schulstunden mit einem älteren Menschen, den sie zuvor nicht kennen. Angeregt durch ein vergleichbares Projekt der Helene-Lange-Schule in Wiesbaden und einem Sozialprojekt der Schule an Kindertageseinrichtungen entsteht bei den Schülern der Wunsch, mit älteren Menschen ausserhalb der Verwandtschaft in Kontakt zu treten. Gemeinsam mit der Schulleitung können die organisatorischen Hürden behoben und die notwendigen Schulstunden im Fach Arbeitslehre geschaffen werden. Diese stossen zunächst jedoch nicht bei allen zugeteilten Schülern auf Begeisterung. Im Zuge der Vorbereitungen auf das Projekt diskutieren die Schüler bis zu den Herbstferien u.a. was "alt sein" bedeutet, welche Erwartungen, Wünsche und Ängste sie haben, was man in den zwei Schulstunden machen kann. Sie bereden ausserdem die Möglichkeit einer Krankheit oder gar des Todes der zu betreuenden Person. Ein Teil der beteiligten Jugendlichen sprechen selbstständig Menschen an, sich an dem Sozialprojekt zu beteiligen. Die anderen Personen werden über Altenwohneinrichtungen, Seniorenheime oder eine Pflegestation angesprochen. Bis Weihnachten 2009 finden die Besuche statt. Während des Praktikums melden sich die Schüler wöchentlich bei ihrem Lehrer und berichten über ihre Treffen per E-Mail. In Form kurzer Tagebucheinträge beschreiben sie sowohl den Ablauf des Treffens als auch ihre Gefühle und Gedanken, worauf der Lehrer einen kurzen Kommentar rückmeldet. Mithilfe der Tagbucheinträge lernen die Schüler informell auch den nicht privaten Emailverkehr und dessen Regeln kennen. Nach einer ersten Zwischenbilanz Ende November 2009 finden im Januar drei Auswertungstermine statt. Hier erhalten die Schüler Gelegenheit, ihre Erfahrungen auch vor den nachfolgenden Schülern in einer Doppelstunde zu präsentieren. Ausserdem ist es geplant einen Vergleich über das Älterwerden in verschiedenen Kulturen anzustellen. Anschliessend an die Pilotphase wird das Projekt auch im kommenden Schuljahr im Jahrgang 8 stattfinden. Trotz anfänglicher Skepsis berichten fast alle Schüler positiv von ihren Treffen. (MW)