Direkt zum Inhalt springen

Sie befinden sich: Startseite » Service » Datenbank

Demokratisch Handeln - Projekt 252/09

Mahnmal der Zwangsarbeiterinnen – Lager Dreibergen


Themen:

  • NS-Geschichte
  • Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater

Mit Beginn des Schuljahres 2009/10 arbeiten Schülerinnen und Schüler der Paula-Modersohn-Schule in Bremerhaven an dem Projekt "Mahnmal der Zwangsarbeiterinnen, Lager Dreibergen". Im Rahmen des Werkstatttages der Schule machen es sich die 23 beteiligten Schüler zum Ziel, das Mahnmal des Künstlers Matthias Kopka, welches bereits kurz nach dessen Einweihung 2003 beschädigt und teilweise gestohlen wurde, neu zu errichten. Der Werkstatttag kann alternativ zum Jahresbetriebspraktikum in der Jahrgangsstufe 10 gewählt werden und dient der Vorbereitung auf das Berufsleben, insbesondere im handwerklichen Bereich. An jedem Freitag der Schulwoche arbeiten die Schüler praxisnah in einer Schülerfirma an Produkten und ihrer Vermarktung. Unterstützt durch Mittel aus dem Förderprogramm WIN (Wohnen in Nachbarschaft) des Landes Bremen kann das zerstörte Mahnmal durch die Projektgruppe wieder aufgebaut werden. Zu Beginn des Schuljahres setzen sich die Schüler intensiv mit dem beschädigten Mahnmal und dem Thema "Zwangsarbeit im Dritten Reich" auseinander. Parallel entstehen die ersten Entwürfe für ein neues Monument, welche stets hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und ihrer Robustheit gegenüber Vandalismus, aber auch bezüglich ihrer künstlerischen Qualität und Verständlichkeit geprüft werden. Während der Arbeit am Projekt setzen sich die Schüler mit vielfältigen Aufgaben auseinander und können zahlreiche Berufsfelder praktisch erfahren. So gehören neben den handwerklichen Herausforderungen, wie z.B. der sichere Umgang mit Winkelschleifer, auch Massstabsrechnen, Materialkalkulation, das Übertragen der technischen Zeichnungen in ein Maschinenprogramm für eine CNC-Maschine, die Terminplanung sowie die Zusammenarbeit mit dem Stadtteiltreff Wulsdorf und der Firma Laserpoint zu den Tätigkeiten der Schüler. Insbesondere die beteiligten Schülerinnen erzielen nach anfänglicher Angst sehr gute handwerkliche Ergebnisse. Am Ende entstehen vier stilisierte Frauenfiguren. Drei der Figuren bilden das neue Mahnmal. Die "vierte Frau" wird in der Aula der Schule installiert, wo sie sowohl vor Diebstahl und Vandalismus geschützt ist als auch von zahlreichen Schülern, Lehrern und Gästen gesehen wird. Des Weiteren bietet die Aula Platz für 350 Personen. Etwa gleich viele russische Zwangsarbeiterinnen waren in den Baracken an der Strasse Sandfarel untergebracht. Die Projektgruppe erhält bei der Umsetzung ihres Vorhabens auch die Unterstützung von einem lokalen Künstler und dem Skulpturenpark Kramelheide. Das Projekt wird regelmässig in der lokalen Presse begleitet und der Einweihung des Mahnmals wohnen zahlreiche Interessierte sowie lokale Politiker bei. Das Projekt bietet den Schülern einen umfassenden Einblick in berufsvorbereitende Tätigkeiten und verbindet es mit ästhetischen Aufgaben, die projekt- und ergebnisorientiert umgesetzt werden. Ausserdem wird deutsche Geschichte unter Bezugnahme regionaler historischer Gegebenheiten aufgearbeitet. "[Das Mahnmal] soll aber auch ein Zeichen für alle damals Betroffenen sein, das die Zeit nicht noch einmal kommen soll. Es ist eine Warnung für uns alle. Jeder soll gleichberechtig sein, wie in unserer Schule." (MW)

Kontaktdaten:

--- ---
Paula-Modersohn-Schule / Integrierte Stadtteilschu
Dreibergen 21
27572 Bremerhaven

Weitere Möglichkeiten: