Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 221/09

Schülerfirma "Starteam"

Themen:

• Schule, Schulleben
• Wirtschaft

Die Schülerfirma "Starteam" stellt ein Partnerschaftsprojekt zwischen der Integrierten Stadtteilschule Carl-Goerdeler und dem Ausbildungsbereich der Daimler Benz AG (Werk Bremen) dar. Es wird an der Bremer Schule im Rahmen des Wahlpflichtfaches durchgeführt. Mitarbeiter dieser Firma sind Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9 und 10, aber auch Auszubildende des zweiten Lehrjahres zum Metallbearbeiter. Unterstützung erhält das "Starteam" von einer Ausbildungsmeisterin und einer Fachlehrerin. Bereits seit 1994 besteht diese Zusammenarbeit zwischen Abschlussklassen und Auszubildenden. Ziel der Firma ist es, Gegenstände aus Metall zu planen, herzustellen und zu verkaufen. In diesem Zusammenhang lernen die Schüler, komplexe Anforderungen zu bewältigen. Sie sollen typische Metallbearbeitungstechniken wie Feilen, Schweissen und Montieren, aber auch das Lesen einfacher technischer Zeichnungen erlernen. Simultan fallen Büroarbeiten wie Buchhaltung und Organisation an. Ein besonderer Akzent innerhalb des Projektes liegt auf der Teamarbeit. In regelmässigen Abständen finden Teamgespräche statt, wobei über letzte Arbeiten berichtet wird sowie anstehende Arbeiten geplant und organisiert werden. Das "Starteam" trifft sich einmal wöchentlich für drei Stunden in den Werkstätten des Ausbildungsbereiches.In den ersten beiden Jahren produziert die Firma Infosäulen und Stellwände, welche sie mit gutem Erfolg an verschiedene Schulen und andere Institutionen verkauft. Es folgen Uhren aus Metall, Kerzenständer und Manuskripthalter für die Arbeit am Computer. Auf grosses Interesse stossen eine Präsentationswand aus Aluminium und Buchstützen für die Stadtbibliothek. Von dem erzielten Gewinn wird zum Abschluss eines Schuljahres eine gemeinsame Unternehmung finanziert. Zur Teilnahme an diesem Wahlpflichtkurs müssen interessierte Schüler eine schriftliche Bewerbung einreichen. Dann wird eine Vorauswahl von der Fachlehrerin in Absprache mit den Klassenlehrern getroffen. Anschliessend folgt ein Vorstellungsgespräch bei der Ausbildungsmeisterin der Daimler Benz AG. Die Ausbildungsleiterin und die Fachlehrerin treffen letztlich gemeinsam die Bewerberauswahl. Dabei verbleiben fünf Schüler des vergangenen Jahres als Experten im Mitarbeiterstamm und zehn neue Schüler kommen hinzu.Die Tatsache, etwas von der Planung bis zur Ablieferung in eigener Regie durchzuführen, und vor allem das handwerkliche Arbeiten werden von allen Mitgliedern der Firma positiv bewertet und schaffen hohe Motivation. Die Gruppe legt zu Beginn eines Jahres gemeinsam Kriterien für die Bewertung fest. Nach einem vorgefertigten Raster erfolgen Selbst- und Fremdeinschätzungen. Die endgültigen Noten werden in einem gemeinsamen Gespräch von Schülern, Auszubildenden, Meistern und Fachlehrern festgelegt. Zur Erinnerung an die Mitarbeit in der Firma erhält jeder Schüler am Ende eines Produktionsjahres ein Zertifikat, welches zukünftigen Bewerbungen als Ergänzungsblatt beigelegt werden kann. Im Rahmen der Schülerfirma wird Schülern an exemplarischen Beispielen ein Einblick in die Arbeitswelt, besonders der metallverarbeitenden Berufe, gegeben. Diese Tätigkeit ist ebenfalls ein guter Grundstein für eine eventuelle Bewerbung um einen Ausbildungsplatz bei Daimler. In diesem Jahr nahm die Schülerfirma erstmals mit gutem Erfolg an einer Schülerfirmenmesse teil. (JM)