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Demokratisch Handeln - Projekt 113/09

Sintijugend auf Spurensuche


Themen:

  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten
  • Geschichte, Lokalgeschichte, etc.
  • Jugend
  • Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater

Seit 2007 begeben sich jugendliche Sinti unterstützt durch das Jugendhaus Warturm auf Spurensuche nach der Vergangenheit und Kultur ihres Volkes. Mit ihren Fragen "Wer bin ich, wo komme ich her, warum bin ich hier, was ist meine Zukunft?" begeisterten sie schnell auch andere Jugendliche für dieses Projekt. 15 Sinti-Jugendliche im Alter von zwölf bis 19 Jahren setzen sich mit der Geschichte ihrer Heimat und ihres momentanen Umfeldes auseinander. Sie durchforsten mehrere 100 Internetseiten und werten diese aus. Es entstehen Dokumentationen zur Geschichte, Tradition, Heimat und Kultur der Sinti. Im Mittelpunkt ihrer Recherchen steht auch die Verfolgung der Sinti und Roma während der Zeit des Nationalsozialismus. Die Jugendlichen besuchen das Dokumentationszentrum der Sinti und Roma in Heidelberg und das ehemalige Konzentrationslager Bergen-Belsen. Zwecks weiterer Informationen wenden sie sich an den Bremer Sinti-Verein und erhalten den Kontakt zu älteren Zeitzeugen. In mehreren Gesprächen befragen die Jugendlichen die Zeitzeugen nicht nur über die Zeit des Nationalsozialismus. Sie möchten auch mehr über ihr Leben in Bremen heute und früher wissen. Sozialpädagogen und Künstler helfen den Jugendlichen, ihr Wissen und ihre Erkenntnisse in einer Ausstellung zu präsentieren. Darüber hinaus fassen sie ihr eigenes Lebensgefühl und ihre Erfahrungen in Worte. Es entsteht die Wanderausstellung "Sintijugend auf Spurensuche" mit elf Tafeln, die in Textauszügen, aktuellen Fotografien und historischen Aufnahmen Geschichte und Gegenwart miteinander verbindet. In der Ausstellung wird deutlich, dass Bremen ein Ort ist, an dem die jugendlichen Sinti Pläne für die Zukunft entwickeln. Zum Begleitprogramm der Ausstellung gehört auch eine Buchlesung mit dem Titel "Leg dich, Zigeuner", die von dem Sinto und deutschen Boxmeister Johann Trollmann in den Konzentrationslagern in Auschwitz und Neuengamme handelt. Die in der umfangreichen und bebilderten Projektdokumentation beigefügten Zeitungsartikel zeigen, dass das Forschungsprojekt der Sintijugend in der Bremer Öffentlichkeit grosse Beachtung findet. Das Projekt "Die Sintiforscher" ist Preisträger des Wettbewerbs "PlusPunkt Kultur" 2008/09 und wird gefördert von der Senatorin für Arbeit, Frauen, Jugend und Soziales. Die öffentliche Anerkennung der Leistung der Jugendlichen ist zugleich Ansporn, sich weiter mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. So planen sie, ihre Ergebnisse auf einer Homepage zu präsentieren und einen Film zu drehen. Sie wünschen sich, mit den Schulen ihres Wohngebietes zusammenzuarbeiten, um die Geschichte der Sinti in den Unterricht einfliessen zu lassen. (TT)

Kontaktdaten:

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Jugendhaus Warturm
Warturmer Platz 30a
28197 Bremen

Weitere Möglichkeiten: