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Demokratisch Handeln - Projekt 80/09

Kinderrechte in Bremen


Themen:

  • Kinderrechte, Kinderpartizipation
  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten

Der Soziologie-Leistungskurs der Jahrgangsstufe 12 recherchiert aufwendig zum Thema "Kinderrechte in Bremen". Das Projekt versteht sich als detaillierte Untersuchung und Stellungnahme zur Bremer Senatsinitiative "Kinderrechte im Grundgesetz" vom Oktober 2008. Mehrere Kleingruppen beschäftigen sich mit Aspekten der mangelnden Freiheit und Entwicklung und recherchieren Kinderrechtsverletzungen in Bremen. Sie gehen der Frage nach, ob es sinnvoll ist, Kinderrechte in das Grundgesetz zu übernehmen oder nicht. Die mehrmonatige Recherche mit zahlreichen Experteninterviews und besonderer Berücksichtigung des Falls Kevin K. bezieht sich auf die Bereiche der Benachteiligung durch rechtradikale Erziehung, Medienmissbrauch, Gewalt und Missbrauch, Armut, Drogenkonsum, kulturell bedingte Gewalttaten und Ehrenmorde, Schulversagen, Menschenhandel und Prostitution, ungewollte Schwangerschaften, Pflegschaften und Adoption. Besonders im Fokus steht der Teufelskreis der Armut: 32% der Bremer Kinder sind von Armut betroffen, das bedingt eine schlechte Bildung, die – wenn überhaupt – zu einem schlechten Abschluss und weiter zu einem schlechten Beruf führt, was wiederum ein niedriges Einkommen bewirkt und einen Kreislauf stiftet, aus dem die Betroffenen kaum ausbrechen können. Die Senatsinitiative wurde zwar inzwischen abgelehnt, dennoch fordern die Schüler mehr Diskussion und Engagement der Bremer Politik, um die Lebenssituationen benachteiligter Kinder zu analysieren, eine bessere Zusammenarbeit aller Institutionen (z.B. Jugendämter, Mädchenhäuser, Schulen) und einen schärferen Blick im Umgang mit Kindern zu etablieren. Die Schülerinnen und Schüler des Soziologiekurses fordern statt langatmiger und wenig effektiver Diskussionen Taten. Aus ihrer Sicht ist jede Beschäftigung und Einsicht über die Benachteiligung vieler Kinder bereits ein kleiner Schritt zur Besserung. Obwohl aus Sicht der Projektgruppe alleine die schriftliche Fixierung der Kinderrechte im Grundgesetz nicht viel bewirken würde, betonen sie doch eine entsprechende Forderung, um so den Druck auf die Politik zu erhöhen und politisches Handeln herauszufordern oder gar auszulösen. Zielvorstellungen der Projektgruppe sind bspw. umfangreiche Aufklärung (z.B. durch sozialwissenschaftlichen Unterricht als Pflichtfach) und Integration statt Ausgrenzung. Es geht ihnen um Prävention, damit Situationen, in denen Eltern aufgrund sozialer Verelendung die Kinder in Problemlagen weggenommen werden, möglichst nicht mehr auftreten. Armutsprävention ist aus dieser Sicht Familienförderung in schwierigen sozialen Lagen und Schichten. Die inhaltliche Darstellung ist sehr detailliert und kritisch-problemorientiert, es wird aber nicht genau ersichtlich, wie in dem Projekt konkret gearbeitet wurde. Die Schüler hoffen, mit der Broschüre einen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung zu leisten. (IT)

Kontaktdaten:

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Gymnasium ObervielandSoziologie-Leistungskurs 12
Alfred-Faust-Strasse 6
28277 Bremen

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