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Demokratisch Handeln - Projekt 61/09

Judenverfolgung – Hass und Mut zum Widerstand


Themen:

  • NS-Geschichte
  • Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater

Schülerinnen und Schüler der Klasse 8 beschäftigen sich ein Schuljahr lang mit den Themen "Judenverfolgung", "Hass" sowie "Mut zum Widerstand". Dabei entsteht nicht nur eine Dokumentation über Widerstandskämpfer, sondern auch das Theaterstück "Ab heute heisst du Sara".Die Jugendlichen kennen sich bereits seit acht Jahren. In diesem Zeitraum kam es öfter zu Streitigkeiten und Rangeleien unter ihnen. Mut ist ein wichtiger Punkt, um beides zu vermeiden. Deshalb möchten sich die Schüler mit dem Thema "Hass und Mut" beschäftigen. Im Nationalsozialismus existierte viel Hass und es gab Mutige, die sich gegen das System auflehnten. Daher stellen sie die Zeit der Judenverfolgung in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. Den Nationalsozialismus an sich thematisieren sie bereits seit der Klasse 7 in verschiedenen Fächern. Anfangs erarbeiten die Jugendlichen Biografien wichtiger Persönlichkeiten, die Widerstand ausübten. Dabei konzentrieren sie sich nicht nur auf die, die zur Zeit des Nationalsozialismus lebten, sondern auch auf Widerstandskämpfer wie Mahatma Gandhi, Martin Luther King und Nelson Mandela. Als weiteren Schritt inszenieren die Schüler ein Theaterstück, das auf der Autobiografie "Ich trug den gelben Stern" von Inge Deutschkron, einer jüdischen Journalistin, beruht. Der Roman von ihr beschäftigt sich ebenfalls mit Hass und Mut. Für die Umsetzung begeben sich die Jugendlichen auf gemeinsame Spurensuche von Inge Deutschkron, die die Schüler in Berlin zu Stationen ihres Lebens zurückführt. Im Theaterstück schlüpfen sie selbst in die Rollen der Akteure von damals und versuchen so, sich in sie hineinzuversetzen. Das Stück berichtet, wie die Protagonistin Inge die täglichen Diskriminierungen, die zunehmende Verfolgung der Juden, das kollektive Wegschauen, die ersten Verhaftungen und die "Reichskristallnacht" wahrnimmt. Das Anliegen, der nun neunten Klasse besteht darin, couragiertes Handeln in aussagekräftigen Bildern darzustellen.Die Aufführung des Stückes findet im März 2009 statt. Die Ergebnisse der gesamten Arbeit werden zudem in einem Dokumentarfilm festgehalten. Innerhalb des Projektes setzen sich die Schüler mit Menschen auseinander, die den Mut hatten, sich gegen das System zu wenden. Die Schüler versuchen, das Verständnis zum verantwortlichen Handeln auf sich selbst zu übertragen. Damit wollen sie deutlich machen, dass jeder Einzelne dazu fähig und aufgerufen ist, Verantwortung für sich und die Gemeinschaft zu übernehmen. Mit dem Projekt konnten die Schüler bereits ein hohes öffentliches Interesse der Stadt Bremen auf sich ziehen. Sie erhielten sogar den Bremer Jugendpreis "Dem Hass keine Chance". (LR)

Kontaktdaten:

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Freie Waldorfschule Bremen
Touler Strasse 3
28211 Bremen

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