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Demokratisch Handeln - Projekt 58/09

Bremer Schüler bewegen etwas im Kampf gegen Homophobie


Themen:

  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten
  • Kommune, lokales Umfeld
  • Schulzeitung, Medien, Öffentlichkeit

Auch 2009 setzen die Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Walliser Strasse unter Leitung ihres Lehrers Hans-Wolfram Stein den Kampf gegen Homophobie fort. Bereits im Frühjahr 2008 entsteht das Projekt "Das Recht anders zu sein – Homophobie". Die engagierten Schüler dokumentieren die Auseinandersetzung mit dem Thema "Homophobie" an ihrer Schule und reichen ihren Beitrag beim Förderprogramm Demokratisch Handeln ein. Sie werden zur Lernstatt nach Jena eingeladen und dort für ihr Projekt ausgezeichnet. Im Verlauf der Zeit haben die Jugendlichen eine Vielzahl von Informationsmaterial zusammengetragen, dass in einer Broschüre veröffentlicht werden soll. Ausserdem sollen andere Schulen die Unterlagen als Unterrichtsmaterialien erhalten. Um den Druck in hoher Auflage zu finanzieren, suchen die Jugendlichen nach Sponsoren. Bei ihrer Suche stossen die Schülerinnen und Schüler auf die IKEA-Kundenzeitschrift "Ikea-Life". In einer international vertriebenen Ausgabe werden Paare vorgestellt, die glücklich mit ihren IKEA-Möbeln leben. Darunter befindet sich auch ein schwules Paar aus Schweden. Aufgrund dieser Tatsache kommt es in konservativen Kreisen in Polen zu Boykottaufrufen, über die u.a. in der regionalen Presse berichtet wird. Die Klasse liest den Artikel im Weser-Kurier und fragt sich, ob IKEA als Sponsor für den Druck der Broschüre gewonnen werden kann. Leider lehnt das IKEA-Pressezentrum die Anfrage der Gruppe ab, aber es entsteht ein Kontakt zu Frau Ankner, der Leiterin der IKEA-Filiale Bremen. Sie berichtet von sogenannten Queer-Gruppen für Homosexuelle, Alleinerziehende und Migranten innerhalb der IKEA-Belegschaft, die vom Unternehmenskonzept gefördert werden. Frau Ankner erklärt sich bereit, das Konzept im Rahmen einer schulischen Diskussion am 15. Januar 2009 vorzustellen. Die Veranstaltung ist mit 300 Schülerinnen und Schüler beider Schulen gut besucht. Leider meiden einige Lehrer mit ihren Klassen bewusst die Podiumsdiskussion, da sie extrem homo-feindliche Äusserungen von ihren Schülern befürchten. Bevor die durch Schüler vorbereitete Gespräche beginnen, präsentieren die Klassen ihre Projektergebnisse aus dem vergangenen Jahr. Dadurch auf das Thema eingestimmt, diskutieren die Teilnehmer, die aus verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens kommen, angeregt. Zum Abschluss gehen die Projektinitiatoren mit gutem Beispiel voran und erklären öffentlich, dass sie sich auch weiterhin gegen die Diskriminierung von Homosexuellen stellen werden. Herr Henschen, der als Vertreter der Senatorin für Bildung und Wissenschaft teilnimmt, erklärt, dass der Druck des Schülermaterials als Broschüre unterstützt wird. Damit zeigen die Bremer Schüler und ihr engagierter Lehrer Hans-Wolfram Stein, dass sie etwas bewegen können im Kampf gegen Homophobie. (JS)

Kontaktdaten:

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Schulzentrum Walliser Strasse
Walliser Strasse 125
28325 Bremen

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