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Demokratisch Handeln - Projekt 35/09

Lernen und Arbeiten im ehemaligen KZ Sachsenhausen – Projektfahrt 2009


Themen:

  • NS-Geschichte
  • Schulpartnerschaft
  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten

Das Schulzentrum des Sekundarbereichs II an der Alwin-Lonke-Strasse in Bremen nimmt mit dem seit 16 Jahren erfolgreich durchgeführten Projekt "Leben und Arbeiten in dem ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen" erneut an der diesjährigen Ausschreibung teil. Ziel des Projektes ist die Sensibilisierung von Berufsschülern für die Themen "Nationalsozialismus" und "Rechtsextremismus" über eine Verbindung von theoretischer und praktischer Herangehensweise.Das Projekt rufen 1994 Lehrer des Bremer Schulzentrums ins Leben, seit 1998 besteht eine Kooperation mit dem Oberstufenzentrum Hennigsdorf im Landkreis Oberhavel. Im Jahr 2009 reisen insgesamt 42 Auszubildende – 25 aus Bremen, 17 aus Hennigsdorf – zum ehemaligen KZ Sachsenhausen, um dort im Rahmen einer Projektwoche am Erhalt der historischen Relikte und der Pflege der Gedenkstätte mitzuarbeiten. Die beteiligten Jugendlichen absolvieren eine Ausbildung zum Maurer, Gebäudereiniger, Gärtner, Tischler oder Maler. In Sachsenhausen arbeiten sie in berufsspezifisch zusammengesetzten Arbeitsgruppen an Aufgaben, die ihren künftigen Berufen Rechnung tragen, wobei die Azubis aus den alten und neuen Bundesländern in den Gruppen gemischt werden. Am ersten Tag der Projektwoche erleben die Auszubildenden aber zunächst eine Führung durch die Gedenkstätte und sehen einen Dokumentarfilm über die Geschichte des KZs. Anschliessend besichtigen sie ihre Arbeitsstätte, machen sich mit den anstehenden Aufgaben vertraut, stellen Werkzeuge und Material zusammen. So erneuern die Tischler die Fenster eines Gebäudes, d.h. sie entfernen die alten Glasscheiben, schleifen die Rahmen, säubern die Falze und setzen schliesslich die noch intakten wieder bzw. neue Glasscheiben ein. Neben ihren handwerklichen Pflichten erkunden die Jugendlichen die Gedenkstätte: Sie besichtigen die Baracken und Krematorien und machen sich Gedanken über die Haftbedingungen und die Ermordung Tausender Inhaftierter. Teil der Projektwoche ist auch die Begegnung mit einem Überlebenden des KZs, der über seine Inhaftierung spricht.Das seit nunmehr eineinhalb Jahrzehnten erfolgreich durchgeführte Projekt konfrontiert die Jugendlichen mit der Realität der Konzentrationslager und der massenhaften Ermordung der Inhaftierten. Es bindet sie ausserdem in den Erhalt der Gedenkstätte ein und lässt sie dadurch ihre praktischen Fähigkeiten sinnvoll einsetzen. Das Projekt ermutigt die Auszubildenden, über das Erlebte nachzudenken, und stellt sich damit rechtsradikalen Tendenzen entgegen. Da es ost- und westdeutsche Jugendliche zusammenbringt, trägt es auch zur internen Verständigung bei. (KB)

Kontaktdaten:

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Schulzentrum des Sekundarbereichs II an der Alwin-
Alwin-Lonke-Strasse 71
28719 Bremen

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