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Demokratisch Handeln - Projekt 257/08

AG "Werderfans gegen Diskriminierung"


Themen:

  • Gewalt
  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten
  • NS-Geschichte
  • Kommune, lokales Umfeld

Die AG "Werderfans gegen Diskriminierung" nimmt im März 2008 ihre Arbeit auf. Konzeptionell geht sie aus der Arbeit von "Racaille Verte" – einer seit Januar 2006 bestehenden Gruppe von aktiven Werder-Fans (siehe Projekt 217/07) – sowie deren Kooperationspartnern hervor. Die Idee für die AG entsteht aufgrund wiederholter, politisch motivierter Übergriffe auf antirassistische Fussballfans in Bremen, alltäglicher diskriminierender Äusserungen und Handlungen von Fans im Weserstadion. Ziel der AG ist es vor allem, Werder-Fans für das Problem der Diskriminierung und des Rechtsradikalismus im Fussball zu sensibilisieren.Die Aktivitäten der Antirassismus-AG im ersten Jahr ihres Bestehens sind bereits vielfältig: Im März 2008 nehmen fünf Vertreter der AG an einem Workshop in Marseille mit dem Titel "Kick out racism and violence" teil, wo sie mit Vertretern anderer Nationen über neue Möglichkeiten für die Arbeit gegen Rassismus und Gewalt im Fussball diskutieren und eine antirassistische Choreografie für das Spiel Olympique Marseille gegen Olympique Lyon erarbeiten. Des Weiteren pflegen die Mitglieder einen deutsch-israelischen Jugendaustausch, in dessen Mittelpunkt die Verständigung über Geschichte und Kultur sowie Gesellschaft und Politik steht. Im August präsentiert sich die AG auf dem "Tag der Fans 2008" des SV Werder Bremen mit der Ausstellung "Tatort Weserstadion", einem Infostand sowie Vorträgen über Formen rechter Informationsverbreitung und Strukturen im Raum Bremen. Zudem bietet die AG im August einen dreitägigen Workshop an, in dem Werderfans verschiedene Fanartikel, die auf Rechtsextremismus und Rassismus im Fussball aufmerksam machen, entwickeln und herstellen. Für September organisiert die AG einen Vortrag mit dem Werder-Historiker Harald Klingebiel, der u.a. über das Schicksal von drei jüdischen Werder-Spielern in der NS-Zeit berichtet. Im November veranstaltet die AG eine Podiumsdiskussion zum Thema "Warum sind Migranten in den Fan-Kurven unterrepräsentiert?". Auf der "Nacht der Jugend" präsentiert sich die AG ebenfalls mit ihrer Ausstellung und einem Infostand und organisiert im Rathaus erneut eine Podiumsdiskussion. Eine weitere Diskussionsrunde veranstaltet die AG unter dem Titel "Football is coming homo" zum Thema Homophobie im Fussball.Bei ihrer Arbeit setzt die AG diverses Material ein: So nutzen sie Flyer und Plakate, um auf ihre Veranstaltungen zu verweisen. Ausserdem verwenden sie T-Shirts mit dem Aufdruck "Weserstadion und sonstwo – Kein Platz für Nazis" sowie Aufkleber und Flugblätter, um auf das Problem der Diskriminierung aufmerksam zu machen.Dass die konstante Antirassismus-Arbeit Früchte trägt, zeigt sich z.B. beim Auswärtsspiel von Werder in Bochum am 8. November. Dort hindern die Werderfans die anwesenden Mitglieder der rechten Fangruppierung "Nordsturm Brema" durch Gesänge und couragiertes Einschreiten am Präsentieren eines rassistischen Spruchbands. Über diesen Vorfall berichtet die deutsche und sogar die internationale Presse. Auch in Zukunft möchte sich die AG kontinuierlich gegen Diskriminierung und Rassismus im Fussball engagieren. Für 2009 sind schon weitere Aktivitäten geplant. (UK)

Kontaktdaten:

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Fan-Projekt Bremen e.V. / "Werderfans gegen Diskri
Franz-Böhmert-Strasse 5
28205 Bremen

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