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Demokratisch Handeln - Projekt 255/08

Das Recht anders zu sein - Homophobie


Themen:

  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten
  • Gewalt
  • Gesellschaft, Sozialforschung

Das Projekt "Das Recht anders zu sein – Homophobie" wird seit Frühjahr 2008 im Schulzentrum Walliser Strasse durchgeführt. Im Rahmen der jährlich stattfindenden Veranstaltung "Nacht der Jugend" berichten Zeitzeugen vom Terror während der Zeit des Nationalismus. Dabei stehen unterschiedliche Gruppen im Mittelpunkt, die unter der Verfolgung durch die Nationalsozialisten gelitten haben. Eine Opfergruppe ist in den letzten zehn Jahren der Diskussion noch nicht ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt worden: die Homosexuellen. Aus diesem Grund initiiert der Lehrer Hans-Wolfram Stein im Politikunterricht der höheren Handelsschule das Projekt. Er bietet den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, sich wissenschaftlich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Gruppe soll die Akzeptanz der Homophobie innerhalb der Gesellschaft und speziell an der eigenen Schule untersuchen. Kernstück der Untersuchung ist eine Umfrage, die unter den Schülern und Lehrern des gesamten Schulzentrums und der Klassen 9 und 10 der SO durchgeführt werden sollen. Um eine gründliche und effektive Bearbeitung des Themas zu gewährleisten, wird es in sieben Teilgebiete untergliedert. Zu allen sieben Bereichen bilden sich Gruppen von zwei bis fünf Schülern. An der Erarbeitung der Umfrage ist die gesamte Klasse beteiligt. Bevor der Fragebogen an die breite Öffentlichkeit geht, führt der Lehrer eine Umfrage in der Projektklasse durch, um zu erfahren, welche Einstellungen zum Thema vorherrschen. In den Wochen vor den Sommerferien 2008 werden die Schüler und Lehrer des Schulzentrums, die neunte und zehnte Klasse der GOS und einige Vollzeitberufsschulklassen des SZ Walliser Strasse befragt. Im neuen Schuljahr wird die Aktion fortgesetzt und die Ergebnisse können datentechnisch ausgewertet werden. Die Schüler erfahren, dass es noch viele Vorurteile gegenüber Homosexuellen und ein grosses Aufklärungspotential gibt. Im November 2008 präsentieren die Mitglieder des Projektes ihre Ergebnisse auf der "Nacht der Jugend" im Rahmen einer Ausstellung. Hier finden zwei zentrale Diskussionen statt: Rechtsradikale Übergriffe im Weserstadion und Homophobie an Bremer Schulen. An der letztgenannten Diskussion nehmen bekannte Bremer Bürger teil. Sie wird von rund 250 Jugendlichen verfolgt. Die Mitglieder des Projekts leiten die Gesprächsrunde mit einem Vortrag ein. Schnell kommen Politiker, Vertreter verschiedener Interessengemeinschaften und Jugendliche ins Gespräch. Die Projektgruppe hat ein wichtiges Ziel erreicht. Über die Präsentation im Bremer Rathaus hinaus, werden Beiträge auf Radio Bremen und im Bremer Fernsehen gesendet. Verschiedene regionale und überregionale Tageszeitungen berichten über das Projekt. Im Anschluss an die Bremer Veranstaltung "Nacht der Jugend" erfolgt eine Einladung zum Homophobie-Kongress der grünen Bundestagsfraktion im November 2008. Die Schüler stellen fest, dass eine Untersuchung der Universität Kiel zum selben Thema zu ähnlichen Ergebnissen kommt. Über die Teilnahme am Kongress entsteht ein Kontakt zur AG Schwule Lehrer der GEW Berlin. Die Mitglieder möchten das Schülerprojekt auf ihrer Website veröffentlichen.Insgesamt haben sich die Schüler einem Thema genähert, dem sie anfangs skeptisch gegenüberstanden. Sie haben in arbeitsteiligen Gruppen eine wissenschaftliche Expertise angefertigt und ihre Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. (JS)

Kontaktdaten:

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SZ Walliser Strasse
Walliser Strasse 125
28325 Bremen

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