Direkt zum Inhalt springen

Sie befinden sich: Startseite » Service » Datenbank

Demokratisch Handeln - Projekt 209/08

Rosenak-Haus


Themen:

  • NS-Geschichte
  • Schulzeitung, Medien, Öffentlichkeit

Das zweite Projekt der Arbeitsgemeinschaft Geschichtswerkstatt (siehe 208-210/08) stellt das "Rosenak-Haus" in Bremen vor. Dahinter steht einerseits eine Gedenkstätte in einem Haus im alten Bremer Stadtviertel "Schnoor", in dem sich seit 1876 das Gemeindehaus zur ehemals gegenüber liegenden Synagoge der jüdischen Gemeinschaft in Bremen befand – benannt nach dem ersten bremischen Rabbiner Dr. Leopold Rosenak. Die Synagoge wurde in der Pogromnacht 1938 niedergebrannt. Das Rosenak-Haus sollte vor wenigen Jahren abgerissen werden, was ein engagierter Bürger-Verein verhindert hat. Inzwischen ist es eine bürgerschaftlich getragene Erinnerungs- und Gedenkstätte, in der u.a. auch die "Geschichtswerkstatt" arbeitet.Diese wird wesentlich getragen von einer Gruppe aus Schülerinnen und Schülern (auch ehemaligen) der Gymnasialen Oberstufe der Gesamtschule am Leibnizplatz (LGO). Die Arbeit wird in wöchentlichen Treffs organisiert und macht sich zur Aufgabe, insbesondere an Opfer der NS-Herrschaft zu erinnern. Gegenstand der vorliegenden Dokumentation ist ein Projekt, das die Schülergruppe selbstständig und auf Anregung der Gedenkstätte durchgeführt hat: Sie drehen einen Film mit dem Titel "Erinnerungen gesucht...", der sich mit dem Aufenthalt in Bremen von Herbert Goldschmidt, einem jüdischen Bürger aus Bremen, der die Stadt als zehnjähriger Junge 1938 verlassen musste und heute in London lebt, beschäftigt. Herbert Goldschmidt ist vom 6. bis 10. April 2008 in Bremen zu Gast, um der Verlegung eines "Stolpersteines" für seine Angehörigen beizuwohnen. Herbert Goldschmidt lässt sich auf ein von den Schülern angefragtes Zeitzeugeninterview ein, das durch Szenen seiner Ankunft in Bremen, der Stolpersteinverlegung und kurzen Befragungen von Passanten zum Thema NS-Gedenken zugleich ergänzt und unterbrochen wird. Der Film wird in der Gedenkstätte und anschliessend in Bremer Schulen gezeigt.Dieses Projekt, das als Aufnehmen einer sich bietenden Gelegenheit innerhalb der Arbeit der Geschichts-AG zunächst eher etwas unspezifisch beginnt, bekommt in der Wahrnehmung und Begegnung der Schüler mit dem NS-Zeitzeugen eine ganz eigene Dynamik, die die Dokumentation gut wiedergibt, in der sich die Schüler tief beeindruckt zeigen. Die Begegnung, so eine der Akteurinnen, "werde ich nie in meinem Leben vergessen. Es war für mich ein neuer und unheimlich interessanter Weg, mehr über diese Zeit zu erfahren, die leider im Schulunterricht häufig viel zu trocken behandelt wird". (WB)

Kontaktdaten:

--- ---
Integrierte Stadtteilschule am LeibnizplatzObers
Delmestrasse 145
28199 Bremen

Weitere Möglichkeiten: