Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 120/07

Jugend(sub)kulturen: Bremer Fussballfankultur – Ein Anstoss zur Gewalt?

Themen:

• Jugend
• Zusammenleben, Migration, Minderheiten

Unter dem Oberthema „Jugend(sub)kulturen – Fremdsein in der eigenen Gesellschaft“ entstehen im zwölften Jahrgang des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales drei Projekte (siehe auch Projekte 118 und 119). Das dritte Projekt befasst sich kritisch mit dem Thema „Bremer Fussballfankultur: Ein Anstoss zur Gewalt?“. Im Rahmen dieses halbjährigen Schulprojektes möchten die Berufsschüler nicht nur über Gewalt im Bereich Fussball berichten, sondern vor allem auch deren Hintergründe erkunden. Dabei stellen sie sehr schnell fest, dass Gewaltausbrüche häufig auf soziale Umstände zurückzuführen sind und so auch im emotionsgeladenen Fussballfanbereich ihr Ventil finden. Um diese Situation demokratisch zu betrachten und konstruktive Lösungsansätze zu erarbeiten, suchen sich die Schüler Hilfe bei ausserschulischen Experten aus dem Fan-Projekt Bremen e.V. und bei szenenkundigen Beamten der Polizei Bremen. Auf Grundlage der Katharsis-Theorie, welche besagt, dass aktiver Sport Aggressionen vermindert, wird gemeinsam mit dem Fan-Projekt Bremen eine Auswärtsfahrt für Bremer Jugendliche zum Bundesligaspiel des DSC Arminia Bielefeld gegen den SV Werder Bremen auf die Beine gestellt und direkt vor dem Spiel der Bundesligaprofis von den Projektinitiatoren ein Fussballturnier zwischen jugendlichen Fans des SV Werder und den jungen Anhängern von Arminia Bielefeld organisiert. Das angesetzte Turnier läuft sehr fair und freundschaftlich unter den sechs Mannschaften aus Bremen und Bielefeld ab, wobei die Jungfussballer spüren, dass die Fans des jeweils anderen Vereins ihren Idolen genau dieselben Emotionen und Interessen entgegenbringen. Die teilnehmenden Jugendlichen merken, wie positiv sich körperliche Aktivitäten auswirken, sodass es beim Bundesligaspiel und der anschliessenden Heimfahrt zu keinerlei Ausschreitungen unter den Jugendlichen kommt. Das durchgeführte Turnier findet bei den Jugendlichen so grosse Begeisterung, dass die Fan-Projekte beider Vereine dieser Präventionsmassnahme auch in Zukunft weiterhin nachgehen wollen und die Jugendlichen aus Bremen die Projektinitiatoren noch heute als Ansprechpartner wahrnehmen. (SM)