Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 85/07

In Zukunft Frieden bewahren. Erinnerung an Opfer des Zweiten Weltkriegs

Themen:

• Geschichte, Lokalgeschichte, NS-Geschichte etc.

Im Juni 2007 fahren Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen der Gesamtschule Bremen-Ost nach Golm/Usedom in eine vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. betriebene Jugendbegegnungsstätte. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine „normale“ Klassenfahrt. Die Klassenfahrt ist der Auftakt des Projektes „In Zukunft Frieden bewahren. Erinnerungen an Opfer des Zeiten Weltkieges“.Bereits im Vorfeld der Klassenfahrt werden die Schüler durch ihre Klassenlehrerin, die Sozialpädagogin der Schule und eine Vertreterin des Volksbundes über diese etwas andere Klassenfahrt informiert. Die Kinder zeigen sich sehr interessiert und erarbeiten kurze Referate über die Insel und die Kriegsgräberstätte Golm, sodass sie ihrem Alter entsprechend gut auf die Fahrt vorbereitet sind. Während ihres Aufenthaltes in der Jugendbegegnungsstätte nehmen die Schüler an Führungen an die Grenze zu Polen im Ort Golm und über die Kriegsgräberstätte Golm teil. Sie erarbeiten Einzelschicksale von Bombenopfern, die während eines Luftangriffs auf die Stadt Swinemünde 1945 starben. Auch eine Führung durch Swinemünde und eine Hafenbesichtigung gehören zum Programm. „Besonders die Erarbeitung von Einzelschicksalen machte einen grossen Eindruck auf die Kinder, da sie bis dahin eher diffuse Vorstellungen von Kriegstoten gehabt hatten. In der Gruppenarbeit wurden die Personen und Ereignisse lebendig.“ Während der Gruppenarbeit unterstützen die leistungsstärkeren die eher schwachen Schüler. Neu und oftmals sehr schwer ist für viele Schüler die Aufgabe, präzise Informationen aus Texten herauszulesen. Nach der Klassenfahrt geht die Projektarbeit weiter. Erinnerungsort in Bremen ist der Osterholzer Friedhof, auf dem insgesamt 6.192 Kriegstote unterschiedlicher Nationalität aus den beiden Weltkriegen bestattet sind. Bei einer Führung über den Friedhof stellen die Schüler in Gruppen Einzelbiografien vor, die sie zuvor erarbeitet haben. Parallel zum Projekt stellt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. der Schule eine Ausstellung zur Verfügung. Diese Ausstellung ergänzen die Schüler durch eigene Plakate zu Einzelschicksalen, zur Insel Usedom und dem Ort Golm sowie zu Aktivitäten auf der Klassenfahrt. Die Schüler gestalten die Eröffnungsfeier für die Ausstellung, die ca. vier Wochen in der Schule verbleibt und auch anderen Schulen zugänglich ist. Am Volkstrauertag nehmen die Schüler ausserdem an den offiziellen Gedenkfeierlichkeiten zum Volkstrauertag teil. Eine Gruppe stellt vor Ort eine Einzelbiografie vor, andere Kinder tragen ein Gedicht zum Thema „Frieden“ vor. Das Projekt und vor allem auch die intensive Beschäftigung mit Einzelschicksalen beeindruckt die Kinder und so kommt es auch zu Hause laut Dokumentation in vielen Familien zu manch gutem Gespräch zwischen den Generationen. (AK)