Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 170/05

Vorbereitung und Durchführung eines Projekttages zum Thema "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage"

Themen:

• Zusammenleben, Migration, Minderheiten
• Geschichte, Lokalgeschichte, NS-Geschichte etc.

Die Schüler-AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ des Schulzentrums „Carl-von-Ossietzky“ in Bremerhaven gestaltet einen Projekttag zum selben Thema, der im Rahmen des Schulfestes, welches auch unter diesem Motto steht, stattfindet. Das Schulfest wird von einem Planungsausschuss bestehend aus Schülern und Lehrern organisiert, die Aktionen des Projekttages ausschliesslich von der AG. Das Konzept „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ stammt ursprünglich aus Belgien und findet seit 1998 europaweit Verbreitung. Die Schülerinnen und Schüler in Bremerhaven setzen sich seit eineinhalb Jahren gegen Diskriminierung und Rassismus an Schulen ein. Die Teilnehmer gestalten wenigstens ein Mal pro Jahr ein Projekt zum Thema. Die Initiative zur Teilnahme am Programm kommt 2003 von zwei Schülern. Im Jahr 2004 gründen sieben Schüler des Jahrgangs 11 und12 sowie ein Lehrer die AG, die ein Miteinander ohne Gewalt fördern will und über Ziele rechtsradikaler Parteien informiert. Zum Schulfest gestaltet die AG eine Infotafel über Rechtsradikale in der Politik, organisiert Workshops und eine Podiumsdiskussion, an der die Ausländerbeauftragte der damaligen Bundesregierung und verschiedene lokale Politiker teilnehmen. In den Workshops verbinden die Schüler allgemeine Themen, wie z.B. Musik, mit einem konkreten Problem wie Rechtsradikalismus, der Musik für Propagandazwecke benutzt. In einem anderen Workshop informiert ein Aussteiger aus der rechtsradikalen Szene über die Gefahren rechter Gruppierungen. Ausserdem organisiert die AG eine interkonfessionelle Gesprächsrunde, ein Verhaltensexperiment über Vorurteile, eine Präsentation mit Diskussion zum Thema „Wie sieht ein Europäer aus?“, einen Besuch in einer Moschee, eine Radtour an Orte, die in Bremerhaven während der NS-Diktatur eine Rolle gespielt haben, und einen Gesprächskreis mit einem Zeitzeugen des antifaschistischen Widerstandes. Besonders die Workshops stossen bei den Schülern auf grosses Interesse, da hier konkrete Möglichkeiten des Mitmachens bestehen und diese sich durch ihre inhaltlichen Schwerpunkte und durch ihre Vielfältigkeit auszeichnen. Ein ähnlicher Projekttag ist für 2006 geplant. Insgesamt zeigen die Mitglieder der Geschichts-AG durch inhaltlich und formal originelle und gut geplante Aktionen, wie sich Schüler für mehr Zivilcourage und gegen Rassismus engagieren können. (KB)