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Demokratisch Handeln - Projekt 20/05

Lernen und Arbeiten in dem ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen


Themen:

  • Geschichte, Lokalgeschichte, NS-Geschichte etc.
  • Deutsche Vereinigung

Lehrlinge aus Bremen und Velten in Brandenburg setzen sich in einer freiwilligen Projektwoche in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrations- und späteren Internierungslagers Sachsenhausen in Oranienburg an einem authentischen Ort mit den Folgen von Gewaltherrschaft und Terror auseinander. Auszubildende aus acht Bauberufen arbeiten auf fünf Baustellen im ehemaligen Lagergelände. Auf Freiflächen und in Gebäuden übernehmen sie verschiedene Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten. Damit wollen sie zum Erhalt der Gedenkstätte beitragen. Das Projekt wird von Lehrkräften und Museumspädagogen begleitet.Die Jugendlichen bauen bei ihrer Tätigkeit auf die Arbeit der Projektwoche des Vorjahres auf und organisieren ihren Arbeitsablauf selbstständig. Bei praktischen Tätigkeiten stossen sie auf Materialien und Baudetails, in denen die Geschichte des Ortes erkennbar wird. Ihre Arbeiten unterbrechen sie, um an einer Führung durch die Gedenkstätte teilzunehmen. Dabei können sie auch Bereiche aufsuchen, die sonst für Besucher nicht zugänglich sind. Bei ihrer Arbeit entdecken sie Spuren der Lagergeschichte, die ihnen als Gedenkstättenbesucher nicht aufgefallen wären. Sie setzen sich in Gesprächen während und nach der Arbeit mit dem Geschehen im Lager auseinander. Dabei beschäftigt sie das Ausmass verbrecherischer Grausamkeit im Lager, individuelle Schicksale von Lagerinsassen, die Rolle der Oranienburger Bürger in der Zeit nach 1933 sowie Fragen der Moral und Menschlichkeit. Auch die Stille im Lager empfinden einige Lehrlinge als besonders eindrücklich. Ausserdem beschäftigen sich die Auszubildenden mit dem aktuellem Zustand und Investitionsbedarf zum Erhalt der Gedenkstätte sowie Fragen des Denkmalschutzes und den erforderlichen Baugenehmigungen. Nach der Arbeit sehen sie einen Film über die Gedenkstätte. Sie treffen sich zu ausführlichen Gesprächen mit einem 90-jährigen Zeitzeugen, der mehr als zehn Jahre in Zuchthäusern und Konzentrationslagern verbringen musste, sowie mit dem Leiter der Gedenkstätte. Die Lehrlinge verfassen in ihren Arbeitsgruppen gemeinsame Berichte über die Projektwoche und reflektieren ihre Eindrücke in individuellen Erlebnisberichten. Dabei äussern sie sich dazu, wie man dem Rechtsradikalismus in der Gesellschaft entgegenwirken kann. Während der Projektwoche finden Gespräche mit regionalen Pressevertretern statt, als deren Ergebnis über die Arbeit der Jugendlichen berichtet wird. Die Projektwoche wird zum einen mit Geld- und Sachspenden von länderübergreifenden und landesinternen Institutionen gefördert. Zum anderen finanzieren die Auszubildenden den Aufenthalt durch einen Eigenbeitrag zum Teil selbst. Das Projekt ist Bestandteil eines seit mehr als zehn Jahren bestehenden Zyklus, in dem an einem authentischen Ort gelernt und gearbeitet wird. (TH)

Kontaktdaten:

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Schulzentrum des Sekundarbereichs II an der Alwin-
Alwin-Lonke-Strasse 71
28719 Bremen

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