Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 85/05

Mahmud soll bleiben!

Themen:

• Zusammenleben, Migration, Minderheiten
• Jugend
• Kommune, lokales Umfeld

Im Stadtteil Bremen-Tenever leben Menschen aus 80 Ländern. Seit 15 Jahren arbeitet die Stadtteilgruppe Tenever als ein öffentliches Forum. Ziele ihrer Arbeit sind unter anderem das Zusammenleben der vielfältigen Kulturen zu vernetzen, Konflikte zu vermeiden bzw. zu lösen. In diesen Prozessen soll sich bürgerschaftliches Engagement und Verantwortung für den eigenen Lebensraum herausbilden und weiterentwickelt werden. Die Stadtteilgruppe beteiligt sich an verschiedenen Projekten. Im Rahmen der Jugendarbeit ist im Stadtteil ein Jugendfreizeitheim eröffnet worden. Beliebter Treffpunkt ist das alkoholfreie Jugendcafé, das zum Teil in Eigenverantwortung der Jugendlichen, mit Unterstützung durch Sozialpädagogen, betreut wird. Als ein Mitglied der Jugendgruppe von der Abschiebung in die Türkei bedroht ist, entwickelt sich Widerstand unter den Jugendlichen. Mahmud steht kurz vor dem Schulabschluss und hat eine Lehrstelle in Aussicht. Die Mitglieder der Gruppe planen gemeinsam, wie sie ihrem Freund helfen wollen, obwohl sie wissen, dass alle rechtlichen Möglichkeiten bereits ausgeschöpft sind. Mahmud ist engagiert in der Stadtteilgruppe tätig, hat eine Ausbildung zum Schlichter und vermittelt erfolgreich zwischen den Cliquen verschiedener Nationalität. Damit ist er ein Beispiel für eine gelungene Integration. Die Aktionsgruppe für Mahmud sucht sich Verbündete, plant gemeinsam verschiedene konkrete Massnahmen. So führen sie eine Unterschriftensammlung durch, schreiben Pressemitteilungen sowie Flyer für den Stadtteil und organisieren eine Pressekonferenz. Sie machen den Fall auch unter den Stadt- und Landespolitikern öffentlich und schreiben an den Petitionsausschuss, den Bürgermeister, den Senator für Soziales, den Senator für Inneres und den Deputationsausschuss für Inneres. Erster Erfolg war die Mitteilung einer Duldung bis 31.August 2005, damit Mahmud seine Schulausbildung beenden kann. Mit einer weiteren Duldung besteht für ihn die Möglichkeit, seine Ausbildung als Automobilkaufmann zu beginnen. (MR)