Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 235/04

Die Nacht der Jugend

Themen:

• Schule, Schulleben
• Zusammenleben, Migration, Minderheiten
• Geschichte, Lokalgeschichte, NS-Geschichte etc.
• Kommune, lokales Umfeld

Im Schuljahr 2003/2004 wird die Übungsfirma "school-company 4 events" der Klasse 2HH02/1 im SZ Walliser Strasse für den Bereich der zweijährigen Höheren Handelsschule gegründet, die zugleich ein handlungsnahes Lernfeld für den seit Sommer 2002 eingeführten Ausbildungsgang im neuen Beruf des/der Veranstaltungskaufmanns/-kauffrau bieten soll. Die Übungsfirma beschäftigt sich mit der kaufmännischen Koordination von Veranstaltungen. Wie bereits im Jahr 2003 erhält die Firma aus dem Bremer Rathaus den Auftrag, einen Teil der Organisation und Planung für die "Nacht der Jugend", die am 9. November 2004 im Bremer Rathaus zum siebenten Mal stattfindet, zu übernehmen. Das Projekt schliesst an eine Vorerfahrung an, die bereits in der letzten Ausschreibung dokumentiert worden ist. In diesem Jahr liegt der Aufgabenschwerpunkt darin, dass "school-company 4 events" die Arbeit der Übungsfirmen im Schulnetzwerk, die sich ebenfalls an der Vorbereitung der Nacht der Jugend beteiligen, koordiniert und eine Evaluation durchführt, die im Anhang der Dokumentation präsentiert wird. Angesichts des knappen Zeitrahmens liegt die besondere Schwierigkeit dieses Projektes darin, dass zwischen Auftragserteilung und Veranstaltung "Nacht der Jugend" wenig Zeit bleibt. Das bedeutet für die Firma, dass sie innerhalb von etwa 18 Unterrichtsstunden für die Übungsfirma die Arbeitsaufträge anwerben und ausführen muss. Insbesondere muss die Firma die Veranstaltung offensiv bewerben (PR-Management) und mit einer Fragebogenaktion bei der Teilnehmersaft fundierte Auskünfte über die Wahrnehmung, die Stärken und die Schwächen erarbeiten. Die "Nacht der Jugend" ist eine bremische Form des Gedenkens und Erinnerns an die Reichspogromnacht vom 9. November 1939. Alljährlich unter einem bestimmten Themenschwerpunkt durchgeführt, soll sie die Offenheit, Toleranz und den wechselseitigen Respekt unterschiedlicher Nationen, Ethnien und sozialer Gruppen insbesondere in der Jugend der Stadt aufrecht erhalten und stärken. So entstehen um die firmenrelevanten Arbeitsaufträge herum eine Fülle an Anlässen für eine schulbezogene Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Stadt und Region Bremen: Ein Besuch des riesigen "Bunkers Valentin" in Bremen-Farge, einer KZ-Aussenstelle, die durch Zwangsarbeiter-Ausbeutung in den letzten Kriegsjahren entstanden ist, ein Besuch des Krankenhaus-Museums Bremen-Ost, das Dokumente zur Euthanasie der Nationalsozialisten zeigt und ein Workshop mit Zeitzeugen der NS-Zeit im Bremer Rathaus.Eine sorgfältig erarbeitete Dokumentation aus Schülerhand gibt Auskunft über die Arbeit der Schülerfirma ebenso wie über das historische und lokalpolitische Umfeld, in dem die Organisation der "Nacht der Jugend" eingebettet ist. (SB)