Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 164/04

Schulvertrag - Grundprinzipien des Schullebens

Themen:

• Schule, Schulleben

Der Leistungskurs Soziologie des Abiturjahrgangs des Schulzentrums Rübekamp in Bremen entwickelt einen eigenen Schulvertrag mit dem Titel "Grundprinzipien für das Schulleben".Die 19 Schülerinnen und Schüler sprechen in ihrer Unterrichtseinheit über Normen und Werte unserer Gesellschaft, über Sozialisation(sformen) und deren Bedeutung. Aus dieser Diskussion entsteht die Fragestellung, welche Rolle die Schule bei Sozialisationsprozessen spielt und wie sie die Ansprüche der Schüler, Eltern, Lehrer und der Gesellschaft erfüllen kann. Teil dieses Unterrichts ist die praktische Umsetzung eines komplexen Themenblockes, weswegen die Teilnehmer des Kurses den Entschluss fassen, einen eigenen Schulvertrag zu schreiben. Zunächst diskutieren sie über Konzept und Inhalt des Vertrages. Ihre Ansätze orientieren sich am Bremer Schulgesetz, die Schüler setzen eigene Schwerpunkte. Sie bemühen sich, Schüler- und Lehrerperspektive zu berücksichtigen. Einige Schüler schreiben den Text und legen ihn anschliessend allen Kursteilnehmern vor, die nochmals ausführlich über ihn beraten und Änderungsvorschläge einarbeiten. Nachdem der Schulvertrag erfolgreich verfasst ist, entsteht die Idee, ihn auch tatsächlich der Schule vorzulegen und für seine Anerkennung zu werben. Aspekte wie gewaltfreies Miteinander, Kommunikation und Verantwortung für das eigene Verhalten prägen den Vertrag, der nun der Elternkonferenz, den Schülern und den Lehrern präsentiert wird. Die meisten Punkte des Vertrages stossen bei Eltern und Lehrern auf Zustimmung, während die Schüler zunächst ablehnend reagieren, da die Bezeichnung "Vertrag" zu verpflichtend wirkt. Nach Umbenennung des Dokuments in "Grundprinzipien" und einer erneuten Überarbeitung legen die Verfasser es zur Abstimmung vor, bei der es mehrheitlich angenommen wird.In diesem Projekt machen sich die Schüler mit den Grundprinzipien demokratischen Zusammenlebens vertraut und wenden diese Grundsätze auf ihr konkretes Lebensumfeld an. Sie berücksichtigen die unterschiedlichen Strukturen ihrer Schule und übernehmen es, nachfolgende Soziologie-Leistungskurse in das Projekt einzuarbeiten, damit diese es nach dem Peer-to-Peer-Prinzip weiterführen. (KB)