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Demokratisch Handeln - Projekt 170/03

Vereinte Nationen in Bremen


Themen:

  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten
  • Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater

Im August 2003 wird die "Bremer Schülerbefragung" zum Thema "Gewalt in der Schule" veröffentlicht. Mehr als 4.000 Bremer Schülerinnen und Schüler sind im Spätsommer 2002 zu Gewalterfahrungen und extremistischen Deutungsmustern befragt worden. Es geht um den Zusammenhang zwischen Gewalterfahrung und der Herausbildung bzw. Beeinflussung politischer Einstellungen. Die Ergebnisse dieser Studie lösen heftige Reaktionen in den Bremer Medien, den Schulen und der Stadtöffentlichkeit aus. Sie gaben auch den Anlass für das Projekt "Vereinte Nationen in Bremen".Die Voraussetzungen zum Projekt liegen in folgender Kooperation: Sechs Bremer Schulen (SZ Walliser Strasse, Gesamtschule West, Gesamtschule Mitte, SZ Rübekamp, SZ Walle, Gymnasium Horn) erarbeiteten gemeinsam eine Ausstellung, die auf der sechsten "Nacht der Jugend" im Bremer Rathaus erstmals öffentlich präsentiert wird. Ihr politischer Kern liegt in folgender These: 190 Staaten gibt es in der UNO, nahezu alle Staaten der Welt. Bremen wiederum nennt sich gerne "Schlüssel zur Welt", denn der Reichtum der Stadt beruht auf den Handelsbeziehungen mit 152 Staaten, die durch allein 138 Bremer Firmen unterhalten werden. Zudem wird Bremen dadurch bereichert, dass Menschen aus ebenso vielen Ländern hier leben - Bürger aus 150 Nationen wohnen in der Stadt Bremen; Kinder und Jugendliche aus 113 Nationen besuchen Bremer Schulen. Diese Vielfalt und dieser Reichtum werde durch Fotografien und Interviews von den Schülern der sechs Projektschulen für die Ausstellung erfasst. Natürlich ist diese Ausstellung durch eine unterrichtsbezogene Auseinandersetzung der beteiligten Jugendlichen mit den Ergebnissen der Bremer Gewalt-Studie vorbereitet worden. So haben einige der Schüler selbst den Fragebogen für sich bearbeitet. Sie haben sich mit den teilweise bedrückenden Ergebnissen konfrontiert und sich an ihrem eigenen Antwortverhalten gefragt, wie eigene Vorurteile und plakative Schuldzuweisungen an "fremde Gruppen" entstehen. Schliesslich wird in diesem Projekt auf Basis dieser Auseinandersetzung die Frage der Zuwanderung unter Aspekten der Toleranz und des Umgangs mit dem Fremden ebenso diskutiert, wie in Blick auf die aktuelle politische Debatte zum Zuwanderungsrecht. Dass die Konsolidierung der sozialen Sicherungssysteme in Deutschland eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung und diese mit einer geregelten Zuwanderung zusammen wirken, wird hier unmittelbar sichtbar. Der Gedanke der "Vereinten Nationen" kann hier in engem Bezug zum eigenen Lebensumfeld und in Auseinandersetzung mit der Bereitschaft jedes einzelnen, seine Vorurteile zu hinterfragen, wahrgenommen werden. (WB)

Kontaktdaten:

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Schulzentrum Walliser Strasse
Walliser Strasse 125
28325 Bremen

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