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Demokratisch Handeln - Projekt 103/03

Gib mir den Saft!


Themen:

  • Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater
  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten

Das Musicalprojekt "Gib mir den Saft!" ist ein Teil der Aktion "Mut gegen Gewalt" in Bremerhaven. Die Aktion wird von der EU gefördert und setzt sich u.a. aus Vertretern von Schulen, Polizei, Kirchen und Geschäftsleuten zusammen. Zielsetzung der Aktion ist die allgemeine Förderung der Zivilcourage, die Bereitschaft, bei entdeckten Straftaten einzugreifen, Hilfe zu holen oder sich als Zeugen in späteren Verfahren zur Verfügung zu stellen. Martin Kemner ist ausgebildeter Schauspieler und inszeniert das Musical "Gib mir den Saft!" mit 20 Jugendlichen zwischen 15 und 22 Jahren aus Bremerhaven und Umgebung. Das Stück soll zum Thema der Aktion Stellung beziehen, diese dadurch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen sowie künstlerisch semiprofessionellen Ansprüchen genügen. Unterstützt wird Martin Kemner von zwei Kollegen, dem Musiker Mathias Petereit, der für Komposition und musikalische Einstudierung zuständig ist, sowie der Tänzerin und Tanzpädagogin Claudia Hanfgarn, die sich für Choreografien und Bewegungsabläufe verantwortlich zeigt. Das Stück ist im Jahr 2061 angesiedelt. Eine gewaltige Flutwelle, gefolgt von einer langen Dürreperiode haben zu Hungersnöten und zu dramatischen Auseinandersetzungen unter den Menschen geführt. Die Ernährung der bereits stark dezimierten Weltbevölkerung wird durch genmanipulierte Pflanzen sichergestellt, was zur Folge hat, dass nur noch Mädchen geboren werden. Es gibt kaum noch Männer, und die Fähigkeit, Kinder zu zeugen, ist zur knappsten Ressource geworden. Daraufhin entsteht ein Kampf um Nahrung, Lebensraum, Respekt und "Saft", dem Schlüssel zu Macht und Wohlstand. Das Stück will verdeutlichen, dass knappe Ressourcen eine wesentliche Ursache für Gewalt sind, egal ob es sich dabei um Geld, Macht, Markenklamotten, Ausbildungsplätze oder eben "Saft" handelt. Als Lösungsansätze bietet das Stück Liebe, Kompromissbereitschaft und Kommunikation an. Im April 2003 zeigen die Jugendlichen im Theater im Fischereihafen den ersten Teil des Musicals. Im April 2004 soll das Stück fertig sein. Das Publikum und die Presse reagieren bereits jetzt begeistert auf das Stück. Das Musical bringt sowohl den Jugendlichen als auch den Zuschauern das Thema Zivilcourage in theatraler Form näher. Obwohl für die Jugendlichen die künstlerische Arbeit im Vordergrund steht, verändert sich ihr Konfliktverhalten durch diese Arbeit. Während der Proben spüren sie am eigenen Leib, wie Verlustängste zu Neid und Angst führen und die gemeinsame Arbeit behindern können. Zwischen den Beteiligten treten offene Feindseligkeiten auf, die aber nicht totgeschwiegen, sondern mit Hilfe des Projektleiters gelöst werden. Sie erfahren, wie sie in der Arbeit mit Profi-Künstlern ernst genommen, gefordert und gefördert werden. (UK)

Kontaktdaten:

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Mut gegen Gewalt - Initiative für Zivilcourage in
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