Direkt zum Inhalt springen

Sie befinden sich: Startseite » Service » Datenbank

Demokratisch Handeln - Projekt 35/03

Die Umbenennung der Eupener Strasse


Themen:

  • Geschichte, Lokalgeschichte, NS-Geschichte etc.
  • Kommune, lokales Umfeld

Im Rahmen des Geschichstunterrichtes in der zehnten Klasse beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler des Ökumenischen Gymnasiums mit dem Nationalsozialismus. Anfang 2002 trägt ein Stadtverordneter ein Anliegen dem Geschichtslehrer der Klasse vor: Bereits in den 80-er Jahren hat sich die in den USA lebende Jüdin Ursula Weimersheim mit einer Bitte an den Senat der Stadt Bremen gewandt. Ursprünglich war eine Strasse in Schwachhausen nach ihrem Urgrossvater Emanuel Stern benannt "Emanuel-Strasse". 1938 ist die Strasse in "Eupener Strasse" umbenannt worden. Frau Weimersheim bitten die Senat um eine Rückbenennung. Ungefähr die Hälfte der Klasse beschliesst, sich in Gruppenarbeit mit der Lebensgeschichte des Emanuel Stern zu beschäftigen und die Vor- und Nachteile einer Rückbenennung zu erkunden und eine Ausstellung zu gestalten, zu der die Strassenbewohner der Eupener Strasse eingeladen werden sollen. Nach anfänglicher aktiver Arbeit kommt das Projekt jedoch zunächst zum Erliegen, da ein Grossteil der beteiligten Schüler ins Ausland geht. Aufgrund eines Geschichtswettbewerbes des Bundesministeriums beschliessen drei Schülerinnen, das Thema wieder aufzunehmen und mit dem Thema Migration zu verknüpfen. Die Schülerinnen nehmen Kontakt mit Frau Weimerseim auf, recherchieren die Lebensgeschichte Emanuel Sterns und starten unter den Anwohnern der Eupener Strasse eine Umfrage, was sie von einer Rückbenennung der Strasse halten. Am 24. März kommt es zu einer ersten Anwohnerversammlung. Ziel dieser Versammlung ist es, die Bewohner über die angestrebte Rückbenennung zu informieren und die Gründe dafür darzulegen. Die Schülerinnen müssen erfahren, dass es entgegen ihren Erwartungen durchaus nicht im Interesse der Mehrheit der Bewohner liegt, "die Strasse umzubenennen und dadurch ein kleines Stück Unrecht aus der Nazizeit rückgängig zu machen". Die Schülerinnen stossen z.T. auf heftige Abwehr und böse Kommentare, trotz der Unterstützung durch die Beiratsmitglieder und den ehemaligen Bremer Bürgermeister Hans Koschnik. In einer zweiten Anwohnerversammlung wird trotz der Einwände der Bewohner die Umbenennung beschlossen.Neben der Abwehr der von der Umbenennung direkt betroffenen Anwohner erfahren die Schülerinnen aber auch viel Interesse, z.B. bei einer Ausstellung anlässlich der "Nacht der Jugend". (AL)

Kontaktdaten:

--- ---
Ökumenische Gymnasium
Oberneulander Landstrasse 143a
28355 Bremen

Weitere Möglichkeiten: