Direkt zum Inhalt springen

Sie befinden sich: Startseite » Service » Datenbank

Demokratisch Handeln - Projekt 222/02

Bremer Gruppe "Ja"


Themen:

  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten
  • Kommune, lokales Umfeld

Die Gruppe "Ja" aus Bremen bietet Jugendlichen, die aus den ehemaligen sowjetischen Staaten dauerhaft nach Deutschland gekommen sind, Hilfe bei der Eingewöhnung. Sie bezieht dabei Bremer Bürger bewusst mit ein und organisiert regelmässige Aktionen (z.B. "Gegen das Vergessen in Tschernobyl") bzw. nimmt an ihnen teil.Der Name der Selbsthilfegruppe entsteht aus einem Wortspiel - "ja" bedeutet im Russischen "ich" und soll als Gruppenname für "Ich bejahe" stehen. Die Gruppenmitglieder bejahen ihre mitgebrachte und neu erworbene Identität, neue Möglichkeiten und das Zusammenleben und Zusammenhalten. Irene Baumann, selbst eine Aussiedlerin, sowie Schüler des herkunftssprachlichen Russischunterrichts gründen diesen Verein vor etwa fünf Jahren. Neben der Russischlehrerin Frau Baumann sind die Mitglieder Schüler, Auszubildende und Zivildienstleistende mit osteuropäischem Hintergrund. Primäres Ziel ist von Anfang an die Hilfe zur Selbsthilfe, vor allem bei Behördengängen, beim Umgang mit dem deutschen Schulsystem oder bei Sprachkursen. Die Gruppe bietet eine Anlaufstelle, in der osteuropäische Jugendliche neben der konkreten Hilfe vor allem Menschen finden, die selbst den Integrationsprozess durchlaufen haben. Die Schülerinnen und Schüler haben hier einen Ort, an dem sie ihre Probleme frei schildern können ohne von Sprachschwierigkeiten gehemmt zu werden. Die Gruppe nimmt regelmässig an Integrationsveranstaltungen teil, organisiert Begegnungstreffen und Ausstellungen und thematisiert damit die speziellen Probleme osteuropäischer jugendlicher Aussiedler. Sie setzt sich auch dafür ein, dass Russisch als Fremdsprache an mehr bremischen Schulen unterrichtet wird. Ganz informell kommen Vermittler, wenn Jugendliche Schwierigkeiten mit den Nachbarn oder in der Schule haben und helfen beim Verstehen des jeweils anderen - ein Dienst, auf den auch die Polizei gerne zurückgreift. Die Gruppe arbeitet mit naturwissenschaftlichen Klubs zusammen um die oft sehr guten Kenntnisse osteuropäischer Jugendlicher auf diesem Gebiet speziell zu fördern. Mittlerweile nehmen diese regelmässig an den "Jugend forscht"-Wettbewerben teil. Seit 1996 hat die Gruppe ein ständiges Domizil unter dem Dach eines Jugendtreffs. Hier bietet sie Hausaufgabenhilfe, Diskussionen, Informationen an und bespricht die laufenden Aktivitäten.Die einzelnen Projekte der Selbsthilfegruppe "Ja" sind zahlreich. Durch praktische Betreuung bei Behördengängen oder Hausaufgabenhilfe unterstützen sie die osteuropäischen Jugendlichen direkt, durch ihre Informationsveranstaltungen speziell für deutsche Mitbürger werben sie um Hilfe und Verständnis. Generelles Ziel ist die erfolgreiche Integration der Jugendlichen ohne vorherige kulturelle Selbstverleugnung. Die Gruppe erhält keine finanziellen Zuwendungen und funktioniert seit nunmehr sieben Jahren aufgrund des Engagements ihrer Mitglieder. (KB)

Kontaktdaten:

--- ---
Integrierte Stadtteilschule Hermannsburg
ISS Hermannsburg 32F
28259 Bremen

Weitere Möglichkeiten: