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Demokratisch Handeln - Projekt 61/01

Zwangsarbeiter-Entschädigung: "Irgendwann muss Schluss sein" - Szenische Lesung gegen das Vergessen


Themen:

  • Geschichte, Lokalgeschichte, NS-Geschichte etc.
  • Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater

Mit dem Problem der Zwangsarbeiterentschädigung beschäftigt sich das Projekt des Grundkurses "Darstellendes Spiel" des Schulzentrums Walliser Strasse in Bremen. In einem Theaterstück stellen die Jugendlichen das Schicksal eines zur Zwangsarbeit verschleppten polnischen Jungen dar.Bereits 1995 führt die Theatergruppe des Schulzentrums die Geschichte des polnischen Zwangsarbeiters Walerjan Wrobel als Stück auf. Vor dem Hintergrund der Entschädigungsdiskussion entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler dafür, über eine blosse Neuaufführung hinauszugehen. Sie entwickeln ein aus elf Sequenzen bestehendes Szenario. Während der Aufführung beziehen sie das Publikum mit ein, vermessen mehreren Personen den Schädel und diskutieren anschliessend auf der Bühne die "rassische" Zusammensetzung der Bremer Bevölkerung. Die Schüler engagieren sich zudem dafür, weitere Bremer Firmen zu Entschädigungszahlungen zu bewegen. Sie recherchieren die Namen derer, die bisher Zahlungen verweigern. In Zusammenarbeit mit der örtlichen Presse und dem Lokalfernsehen wenden sie sich an eine der Firmen und fordern diese auf, sich am Zwangsarbeiterfonds zu beteiligen. Als deren Besitzer sich weigern, überweisen sie der Firma gesammeltes Geld. Sie wollen sie auf diese Weise zwingen, ihre Schuld anzuerkennen und einen entsprechenden Betrag in den Zwangsarbeiterfonds einzuzahlen. Im Oktober treffen die Schüler ehemalige Zwangsarbeiter ihrer Heimatstadt und überreichen ihnen die durch die Theateraufführung eingenommene Summe.Durch ihr Engagement erfahren die Schüler den Zynismus, mit dem die Zwangsarbeiterentschädigungen in Deutschland immer noch behandelt werden. Sie setzen sich für die Opfer ein, indem sie Bremer Firmen auffordern, ihren Verpflichtungen nachzukommen. In ihrem Theaterstück stellen sie nicht nur das Leben des polnischen Jungen dar, sondern setzen sich auch kritisch mit der unmenschlichen Politik des Naziregimes auseinander. (KB)

Kontaktdaten:

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Schulzentrum Walliser Strasse
Walliser Strasse 125
28325 Bremen

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