Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 57/01

Demokratisches Handeln als Unterrichtsprinzip

Themen:

• Schule, Schulleben

Die eigene Klassenversammlung bildet das Projekt einer 6. Klasse der Orientierungsstufe eines Bremer Schulzentrums. Schülerinnen und Schüler organisieren ihr Zusammenleben nach demokratischen Prinzipien. Eine wesentliche Grundlage dafür sind die Prinzipien der Freinet-Pädagogik. Dargestellt sind bestimmte "Rituale" bzw. "Institutionen", wie die Klassenversammlung und der Morgenkreis, die sich die Klasse selbst geschaffen hat. Einmal in der Woche treffen sich alle zur Klassenversammlung, um zu prüfen, ob und in welchem Umfang die Aufgaben der Vorwoche erledigt wurden. Zudem berichten verantwortliche Schüler über ihr Amt. Die Klassenversammlung wird in wöchentlichem Wechsel jeweils von einer Schülerin und einem Schüler geleitet. Im Verlaufe der Woche dürfen alle auf die Wandzeitung schreiben, was sie loben, kritisieren, vorschlagen und welche Materialien für die Klasse besorgt werden müssen. Alle Eintragungen werden besprochen, bei kritischen Anmerkungen wird gemeinsam überlegt, wie Abhilfe geschaffen werden kann. Die Schüler haben einige Regeln des Umgangs miteinander verabschiedet, über deren Einhaltung in der Klassenversammlung beraten wird. Auf diese Weise können sie konkret benennen, worüber sie sich geärgert haben und auf welchem Wege Änderungen herbeigeführt werden können. Zu jeder Versammlung wird ein Protokoll angefertigt, das nach Beendigung laut vorgelesen wird.Der Morgenkreis findet fast täglich statt und wird ebenfalls von einer Schülerin oder einem Schüler geleitet. Im Morgenkreis wird das Klassentagebuch vorgelesen, es werden Themen benannt, die gemeinsam beraten werden sollen, oder auch Projekte vorgestellt. Die Wahl des Klassensprechers erfolgt durch geheime Wahl. Stimmenthaltungen sind möglich. Auf diese Weise werden demokratische Wahlabläufe in Schulklassen erlebt.Sowohl in den Klassenversammlungen als auch im Morgenkreis werden Prinzipien eines demokratischen Umgangs miteinander eingeübt. Konflikte werden mit Hilfe des Dialogs und im Interessenausgleich geklärt. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten gemeinsam an Themen, die sie interessieren, und bestimmen somit den Inhalt der Versammlungen. So findet das individuelle Lernen eine gemeinschaftliche Einbindung. (WW)