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Demokratisch Handeln - Projekt 177/99

Ibrahim muss bleiben - sein Bruder Abass auch!!


Themen:

  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten

Die vorliegende Dokumentation schliesst an die spektakuläre und politisch umstrittene Aktion "Ibrahim muss bleiben" an, die in der Ausschreibung 97 vorgestellt worden war. "Ibrahim muss bleiben" war insoweit erfolgreich, als der damals von der Abschiebung betroffene Togolese Ibrahim, ein Mitschüler der die Aktion und die Dokumentation verantwortenden Schülerinnen und Schüler, zunächst ein Bleiberecht in Deutschland erhalten hat, da er noch nicht das 18. Lebensjahr vollendet hat. Anders ergeht es seinem Bruder Abass, dessen drohender Abschiebung die Jugendlichen sich durch Appell und Aktion nun entgegengestellt haben: "Ibrahim muss bleiben - sein Bruder Abass auch".Neben der politischen und humanitären Forderung, die sich die Jugendlichen durchzusetzen vorgenommen hatten, thematisiert die Projektdokumentation zahlreiche Folgeprobleme eines solchen zivilcouragierten, aber auch die Grenzen demokratisch legitimierter Mitwirkungsverfahren ausschöpfenden Arbeit: Jugendliche identifizieren sich mit dem Ziel ihrer Arbeitsgruppe, mit dem von ihnen sehnlichst erhofften und erstrebten Erfolg, der sich für sie mit moralischen und humanitären Grundkategorien verbindet. Die Verfahrenswege der praktischen Behandlung der Asylpolitik mit ihrem zweiwöchentlich zu verlängernden Antrag auf Duldung bei der Ausländerbehörde stossen da kaum mehr auf Nachvollziehbarkeit. Zugleich lähmt diese Erfahrung das schulische Engagement von im Projekt hochengagierten Jugendlichen: "Es war paradox: Je intensiver wir uns in die Politik einmischten, desto mehr entfernten wir uns von der Schule" (Zitat Projektdokumentation, S. 4). Das politische Ziel der Gruppe, die Umwandlung der ausgesprochenen Abschiebung an Ibrahims Bruder Abass in eine wenigstens vorläufige Duldung wurde noch nicht erreicht. Die Gruppe hat sich mit enormem persönlichem Engagement weiterhin der Unterstützung des zwischenzeitlich untergetauchten Abass verschrieben. Die umfangreiche Dokumentation gibt Auskunft über das intensive Engagement, das in Bremen intensiv von einer anhaltenden öffentlichen Diskussion auch in den Medien - Fernsehen, Funk und Presse - begleitet worden ist, v.a. aber auch über die damit verbundene Krisenerfahrung in Blick auf politisches Lernen. (WB)

Kontaktdaten:

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SZ an der Kornstrasse
Kornstr. 167/69
28201 Bremen

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