Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 61/99

Lernen und Arbeiten im ehemaligen KZ Sachsenhausen

Themen:

• Geschichte, Lokalgeschichte, NS-Geschichte etc.
• Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater

Auszubildende aus Bremen und Velten/ Brandenburg in Bauhaupt- und Baunebenberufen wollen beim Erhalt der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen helfen. Es geht ihnen dabei nicht nur um fachliche Qualifikation, sondern um die Geschichte des Konzentrationslagers und der Menschen, die dort in Haft waren. Die vorgelegte Dokumentation setzt Spuren weiterer gelungener Arbeitsschritte in die Abfolge bereits früher gelungenen Tuns (die als Beiträge früherer Ausschreibungen bereits vorgelegt worden sind). Sie kennzeichnet damit auf bemerkenswerte Weise die Kontinuität und fortwährende Wirksamkeit eines ungewöhnlichen Projektes praktischen Lernens und politisch-demokratischer Erziehung. Zunächst stehen wieder Arbeitsprozesse im Rahmen der Sanierungsarbeiten im Vordergrund. Doch dann finden sich Spuren der Unmenschlichkeit dieser Lager: Knochenreste, zertretene Türen, stumme Zeugen des Schreckens und der Gewalt. Wie haben die Menschen hier gelebt und ihre Angst ausgehalten? Was wäre, wenn ähnliches mit unseren Familien passieren würde? Diese von den in der Gedenkstätte arbeitenden Schülerinnen und Schülern formulierten Fragen stiften eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Sie sind unbequem und bedrängend, machen nachdenklich. Sie knüpfen auch zwischen den jungen Erwachsenen aus Ost und West ein gemeinsames Band von Empfindungen bei ihrer Arbeit. Die Teilnehmer möchten durch ihr Tun gegen aktuelle Tendenzen des Vergessens und der Ausländerfeindlichkeit ein Zeichen setzen und damit ihren eigenen Händen dafür sorgen, dass die Gedenkstätten als Mahnmale der Geschichte für alle erhalten bleiben. (SB)