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Demokratisch Handeln - Projekt 39/99

Kann denn Mode Sünde sein


Themen:

  • Ökologie
  • Internationale Hilfe
  • Wirtschaft

Ihr Projekt "Kann denn Mode Sünde sein?" verstehen die Schülerinnen und Schüler des Bremer Gymnasiums Horn als Beitrag im Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit. Auf den ersten Blick scheint dieses Projekt keinen Bezug zu demokratischen Handlungsperspektiven aufzuweisen. Die Schüler eines Soziologie- und Biologieleistungskurses der Klassenstufe 11 haben jedoch mit ihrer fächerübergreifenden Arbeit zum Thema "Mode", die im Internet dokumentiert ist, durchaus Politik im Sinn und suchen auf demokratische Weise wirksam zu werden. Der Frage "Kann denn Mode Sünde sein?" nähern sie sich unter Leitung von zwei Lehrerinnen auf verschiedenen Wegen. Sie erforschen Mode unter wirtschaftlichem, sozialem, politischem und ökologischem Aspekt. Am Ende fünfwöchiger Forschungen von 40 Gymnasiasten steht einerseits die Selbstkritik individuellen Konsumverhaltens, andererseits aber auch die Willenserklärung, etwas gegen "sündhafte", das heisst ungerechte Erscheinungen in der Modewelt zu unternehmen, die sich in verschiedenen Aktivitäten niederschlägt. Nach dem die Jugendlichen im Rahmen ihres Leistungskurses Kenntnisse über die Textilindustrie in der Dritten Welt erworben haben, versuchen sie, ihre Mitmenschen darüber zu informieren und auf Konsequenzen des Kaufens und Tragens bestimmter Dritte-Welt-Textilien aufmerksam zu machen. Nach dem Vorbild von CCC organisieren sie eine Unterschriftenaktion, die sie in der Bremer Innenstadt und im Gymnasium Horn durchführen. CCC - "Clean Clothes Campaign" oder "Kampagne für saubere Kleidung" - haben die Schüler durch ihre Beschäftigung mit der Mode und Textilindustrie entdeckt. Die grossen Bekleidungshäuser werden von CCC dazu aufgefordert, ihre Position zu nutzen, um die Einhaltung sozialer Mindeststandards in Entwicklungsländern durchzusetzen. Neben der Unterschriftensammlung verteilen die Bremer Jugendlichen auch Flugblätter, die über die katastrophale Lage von Textilarbeitern in der Dritten Welt informieren. Die Unterschriftensammlung geben sie an die "Christliche Initiative Romero" weiter, die die Unterschriften grossen Konzernen übermittelt. Die intensive Beschäftigung mit der Bekleidungsindustrie hat die Jugendlichen - selbst wichtige Kunden der Modebranche - nicht nur über die problematischen Folgen ihres Konsums aufgeklärt, sondern auch den Willen zu gemeinsamen politischen Aktionen in der Öffentlichkeit entstehen lassen. Das Projekt "Kann denn Mode Sünde sein?" zeigt, wie die Beschäftigung mit einem scheinbar unpolitischen Thema zum Ansporn für demokratisches Handeln - in diesem Fall ein Ansporn zur Öffentlichkeitsarbeit (Unterschriftensammlung, Flugblattaktion, Internetdokumentation) - werden kann. (LW)

Kontaktdaten:

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Gymnasium Horn
Vorkampsweg
28359 Bremen

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