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Workshop 02 | Bericht

Bericht: Demokratisch handeln – „Wahlen, wählen und beteiligen: Wie wählerisch bist du?“

Demokratie lebt von gesellschaftlichem Engagement. Die Initiative ProDialog hat es sich zum Ziel gesetzt, durch Veranstaltungen, Seminare, Publikationen, Beratung und Kampagnen  einen Beitrag zu einer lebendigen Demokratie zu leisten.

Dieser Antrieb stand auch im Zentrum der Vorbereitung des Seminars „Wahlen, wählen und beteiligen: Wie wählerisch bist du?“ im Rahmen von „Demokratisch Handeln“. Im vorgegebenen Themenspektrum Demokratie & Europa fokussierten wir uns auf Grundlegendes: Was ist Demokratie? Welche Bedeutung kommt den Wahlen in diesem Zusammenhang zu? Und wo begegnet uns die Wahl, das Wählen, die Demokratie jeden Tag? Das Ziel des Workshops war,  bei der Teilnehmerschaft des Seminars einen Mehrwert im Hinblick auf demokratisches Bewusstsein zu schaffen und zu vermitteln, dass Demokratie weit mehr ist, als einmal in vier Jahren ein Wahl-Kreuz zu setzen.

Nach einem gemeinsamen Kennenlernen stand der Vormittag des Seminartages im Zeichen der inhaltlichen Vermittlung des Themas Wählen. Zentral war der Begriff der Wahl: Was bedeutet wählen eigentlich? Und welche Bedeutung kommt dem in einer repräsentativen Demokratie zu? In direktem Zusammenhang damit thematisierten wir die für Wahlen relevanten Artikel des Grundgesetzes, um die repräsentative Demokratie der Bundesrepublik strukturiert analysieren zu können.

Im zweiten Input-Teil des Vormittags konnten die Teilnehmer zwischen zwei verschiedenen Themen auswählen, die dann in zwei Kleingruppen erarbeitet und diskutiert wurden: Während sich ein Teil der Gruppe dafür entschied, mehr über die Geschichte der Europäischen Union, Europäisches Recht und zukünftige Herausforderungen in der EU zu erfahren, beschäftigte sich  der andere Teil mit dem Themenkomplex der Veränderungen der Bürgerbeteiligung, deren Symptome, Ursachen und Folgen.

Um den Übergang in den aktiven Teil des Nachmittags zu schaffen und einen ersten Eindruck für die verschiedenen Dimensionen politischer Inhalte und Entscheidungen zu geben, gingen die Teilnehmer im Anschluss durch den  Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2009 und diskutierten die einzelnen Politikfelder und Entscheidungsalternativen.  Im zweiten Teil des Seminares am Nachmittag standen dann die Teilnehmer, ihre Meinungen und ihre Kreativität bei der Durchführung eines Wahl-Planspiels im Mittelpunkt. 

Die Seminarteilnehmer wurden auf vier fiktive Parteien aufgeteilt, die sozialdemokratische, die konservative, die populistische und die grüne Internetpartei. Die Aufgabenstellung sah vor, ein (kurzes) Partei- bzw. Wahlprogramm für die am Vormittag diskutierten Politikfelder zu erstellen. Die Phase der Gruppenarbeit wurde immer wieder kurz für die Vermittlung von Informationen, zum Beispiel zur Geschichte von Wahlwerbung in der Geschichte der Bundesrepublik, unterbrochen. Anschließend standen die Jugendlichen vor der Herausforderung, ihre politischen Programme in griffige Slogans zu packen und auf Wahlplakaten und in Wahlwerbespots zu bewerben.  

Auf die kreative Phase folgte dann der  Wahlkampf, in dem die Teilnehmer unter Einsatz ihrer Wahlplakate, der Wahlwerbespots sowie der Reden, die von den jeweiligen Spitzenkandidaten aller vier Parteien gehalten wurden, auf Stimmenfang gingen. Auf den Wahlkampf folgte die Durchführung der Wahl mit Wahlkabine und Verkündung der Wahlergebnisse durch den Tutzinger Bundestagswahlleiter. Dank eines ausgewogenen Wahlprogrammes, guter Parteistruktur und einer ergreifenden Rede der Spitzenkandidatin siegte die Populistische Partei Deutschland.

Der organisatorischen Ablauf her hervorragend funktioniert und wir bedanken uns an dieser Stelle nochmal für die tatkräftige Unterstützung seitens der Organisatoren der Lernstatt Demokratie Tutzing 2013. Die Mitarbeit der Jugendlichen war ausgesprochen gut, wenn auch eine der Parteien während des Planspieles mehrfach unterstützt und motiviert werden musste. Zusammenfassend sind wir mit dem Interesse und der Leistungsbereitschaft der Seminarteilnehmer zufrieden. Wir hätten uns am Ende aber noch mehr kritisches Feed-Back seitens der Teilnehmer gewünscht. Ebenso wäre es von Vorteil für die Organisation unseres Workshops, frühzeitig über die Anzahl und das Alter der Workshopteilnehmer informiert zu werden.

(Bruno Schmidt-Feuerheerd und Lars Stephan, Initiative proDialog, Berlin)

Bilder und Ergebnisse

 
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