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Generationen-übergreifender Demokratietag in Magdeburg

Am 23. September 2015 fand auf dem Domplatz in Magdeburg der erste generationen-übergreifende Demokratietag unter dem Motto "Du bist Politik – Mehr Demokratie durch Engagement" in Zusammenhang mit dem zehnjährigen Bestehen des "Netzwerks für Demokratie und Toleranz in Sachsen-Anhalt" statt.

Die damit verbundene Projektmesse hielt Informationsstände verschiedener Initiativen, Vereine und Verbänden der Bildungslandschaft und aus dem Landtag bereit. Deren Vertreterinnen und Vertreter stellten ihre Projekte und ihre Organisationen zahlreichen Interessenten vor. Mit der anschließenden Eröffnung des Demokratietags um 9:45 Uhr beendeten wir unseren ersten Rundgang. Die Begrüßung und der Impuls zum Einstieg in den Tag wurden von Ministerpräsident Rainer Haseloff, zugleich der Schirmherr des Netzwerkes für Demokratie und Toleranz, gesprochen. Anschließend führte Detlef Gürth, Präsident des Landtages, ein kurzes Interview mit Sanem Kleff, der Leiterin des Netzwerks "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage". Dabei ehrten sie auch die neuen Regionalkoordinatoren des SOR/SMC-Netzwerks.

Anschließend nutzte das Team von Demokratisch Handeln die Zeit für einen weiteren Gang in die Projektmesse, um neue Initiativen für die Ausschreibung 2015 zu gewinnen und über den Wettbewerb zu informieren.

Der nächste Programmpunkt um 10:45 Uhr widmete sich mehreren Workshops und Diskussionsforen. Wir entschieden uns dafür, am Forum 2 "Ich nutze meine Chance – Gestaltungswillen und Bürgerengagement" sowie am Forum 3 "Alle anders und alle gleich? Willkommenskultur und gesellschaftliche Vielfalt" teilzunehmen.

Im Forum 2 wurde diskutiert, wo die Grenze zwischen freiwilligem Engagement und staatlichen Unterstützungssystemen verläuft. Insbesondere der Niedriglohn-Sektor stand bei den Diskussionen im Fokus. Es wurde kritisch gesehen, dass freiwilliges Engagement nicht selten mit staatlichen Leistungen vermischt und in der Folge Engagement gar ausgenutzt wird. Gefestigte Strukturen böten nicht nur Sicherheit, sondern könnten auch garantieren, dass keine grenzenlosen oder beliebigen Hoffnungen geweckt würden und ehrenamtliches Engagement erhalten bliebe. Im Workshop wurde betont, dass Bürgerstiftungen in diesem Zusammenhang eine tragende Rolle übernehmen könnten, da sie feste Strukturen und Möglichkeiten bereithalten können. Darüber hinaus können Stifter und Stiftungen in die Rolle des Vermittlers zwischen Staat und Engagement gehen. Dabei wurde zugleich betont, dass die Erwartungen an Stiftungen nicht zu hoch angesetzt werden dürfen.

Bei dem Diskussionsforum 3 im Theater in der Grünen Zitadelle Magdeburg wurde die aktuelle Situation der zahlreich auf der Flucht befindlichen Menschen aufgegriffen und besprochen. Einige Vertreter des Landes Sachsen-Anhalt befassten sich ausführlich mit dem Thema. Sie erläuterten die aktuelle Situation und stellten Hilfsmöglichkeiten vor. Des Weiteren zeigten sie die Möglichkeiten der Vielfalt auf und umrissen auch den Gewinn, der mit dem Zuwachs in Verbindung steht auf. Nach einer kurzen Einführung konnte das Publikum Fragen stellen. Die Beiträge des Publikums sprachen sowohl Ängste als auch Zuspruch an, kritische Einwände und Anmerkungen wurden sachlich und aufschlussreich diskutiert.

Nach dem Abschluss der Foren um 13:00 Uhr trafen sich alle Teilnehmenden der Veranstaltung erneut auf dem Domplatz. Nach dem Mittagessen wurden Kurzinterviews mit Wegbegleitern und Gründern des Netzwerks für Demokratie und Toleranz geführt. Weiterhin bestand die Möglichkeit, die Ausstellung des Netzwerks und des Landesprogramms für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit anzuschauen.

Cornelia Habisch, Geschäftsführerin des Netzwerkes für Demokratie und Toleranz, verabschiedete nach dem musikalischen Ausklang mit der Magdeburger Band "Berlin Syndrome" schließlich die Teilnehmenden des Demokratietags.

(Lisa Gerhardt, Arila Feurich, Jena)

(24.06.2016, DI)

 
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